Die Ratingagentur Scope hat mit der Groupe BPCE, der Dachgesellschaft der französischen Volksbanken und Sparkassen, einen neuen Aktionär bekommen. Das meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" auf Basis einer Pressemitteilung der Berliner Gesellschaft. Über die Höhe des Anteils sowie über finanzielle Details gab es keine Angaben. 

Damit hat Scope einen weiteren Unterstützer auf ihrem Weg zur Anerkennung durch die Europäische Zentralbank (EZB) gewonnen. Die Ratingagentur befindet sich der Zeitung zufolge seit Anfang 2022 in einem Anerkennungsverfahren der EZB. Nur wenn die Notenbank die Bonitätseinstufungen von Scope akzeptiert, kann sie im Wettbewerb mit den amerikanischen Gesellschaften S&P Global, Moody’s und Fitch mithalten und auf dem von ihnen beherrschten Ratingmarkt eine europäische Alternative ermöglichen. 

Prominente Unterstützer und Aktionäre  
An Scope sind schon Versicherer wie Signal-Iduna, Axa und HDI Kapital sowie die RAG-Stiftung beteiligt, so die "FAZ". Kontrolliert wird Scope von Gründer Florian Schoeller, BMW-Großaktionär Stefan Quandt und einer Stiftung, die mit dem früheren Bundespräsidenten Horst Köhler und dem ehemaligen EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet prominente Mitglieder aufweist.

"Eine wirklich europäische Ratingagentur braucht die Akzeptanz und Unterstützung der wichtigsten europäischen Investoren und Institutionen", lässt sich Scope-Gründer und -Chef Schoeller in der Mitteilung zitieren. Das Engagement von Frankreichs zweitgrößter Bankengruppe wertet er als Beweis dafür, dass Scope zu einem integralen Bestandteil des europäischen Finanzökosystems werde. (jb)