Fusionen im Bankenlager – vor allem bei Sparkassen und Volksbanken – gehören mittlerweile zur Tagesordnung. Ab und zu scheitern die geplanten Zusammenschlüsse in letzter Minute, doch in den meisten Fällen gehen sie geräuschlos vonstatten. Gelegentlich regen sich aber auch direkt nach dem ersten Verkünden der Pläne massive Proteste.

So auch im Falle der beiden südhessischen Sparkassen aus Darmstadt und Dieburg. Zusammen kämen die beiden öffentlich-rechtlichen Institute auf eine Bilanzsumme von knapp zehn Milliarden Euro und eine Mitarbeiterzahl von rund 1.250 Beschäftigten. Die beiden Vorstandschefs Sascha Ahnert aus Darmstadt und Markus Euler aus Dieburg erhoffen sich durch die Bankenhochzeit eine höhere Resistenz gegenüber Krisen und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Gegen einen Zusammenschluss spricht sich dagegen der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Dieburg, Manfred Pentz, lautstark aus.

"Viele Fragen und Unklarheiten"
Pentz, CDU-Landesminister in Hessen, sorgt sich vor allem um die Sicherheit der Arbeitsplätze. Der Politiker sehe nicht, dass die Mitarbeiter den Fusionsprozess unterstützen, berichtet das Branchenportal "Finanzbusiness". "Bezüglich der geplanten Fusion gibt es viele Fragen und Unklarheiten", wird Pentz dort zitiert. Trotz dieser Gegenwehr beschloss der Dieburger Verwaltungsrat jedoch mit knapper Mehrheit, die Optionen für ein Zusammengehen beider Sparkassen "ergebnisoffen" zu prüfen.

Die endgültige Entscheidung, ob die geplante Bankenehe zustande kommt, liegt beim Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie den Kommunen des Geschäftsgebiets, die dem Sparkassen-Zweckverband als institutionelle Träger angehören. (mh)