Der GAM-Aktionär Gem, ein alternativer Vermögensverwalter mit Hauptsitz in New York, hat beschlossen, das Angebot der Londoner Liontrust nicht anzunehmen, wie aus einer von "Bloomberg" eingesehenen E-Mail hervorgeht. Gem hielt im Mai über seinen Global-Yield-Fonds eine Beteiligung von 6,5 Prozent an der Schweizer Fondsgesellschaft.

Für Liontrust, die derzeit um die Unterstützung der GAM-Aktionäre wirbt, ist das eine zusätzliche Hürde. Erst Anfang Juni hatte eine Investorengruppe von GAM den Verwaltungsrat attackiert. Die aufmüpfigen Anteilseigner, zu denen auch der französische Telekom-Milliardär Xavier Niel gehört, pochen auf eine Hauptversammlung – und wollen so den Verkauf an Liontrust verhindern. 

In einem am Freitag veröffentlichten offenen Brief forderte Liontrust die Anleger auf, ihre Aktien bis zum 25. Juli anzudienen. Das Angebot sei "das einzige, das auf dem Tisch liegt, und der einzige Vorschlag, der eine praktikable Lösung bietet", heißt es in dem Brief. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Silchester International Investors den Vorschlag unterstützt. Mit einem Anteil von 17,3 Prozent bildet das Investmentunternehmen den größten Anteilseigner von GAM.

Im Mai stimmte der Verwaltungsrat von GAM dem Angebot von Liontrust in Höhe von 107 Millionen Franken (111 Mio. Euro) zu, wodurch ein Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 53 Milliarden Pfund (60 Milliarden Franken) entstehen würde.

Liontrust lehnte eine Stellungnahme ab. Gem antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage von "Bloomberg". (mb/Bloomberg)