Die Schweizer Fondsgesellschaft GAM hat ihren Geschäftsbereich Fund Management Services (FMS) in Luxemburg und der Schweiz am 1. Februar an die in Irland ansässige Carne Group übertragen. Dies teilte der strauchelnde Asset Manager mit. Der Transfer der Sparte, mit der GAM Drittanbietern die Auflage und Betreuung von Fonds anbot, war im Juni 2023 angekündigt worden. Als Preis waren damals 2,25 Millionen Euro für die Luxemburger und 500.000 Schweizer Franken für die Schweizer Einheit genannt worden.

Der nun über die Bühne gegangene Transfer ist laut Pressemitteilung ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung der aktualisierten Strategie von GAM. "Die damit verbundene reduzierte Komplexität wird GAM erlauben, sich auf das Wachstum seiner aktiven Anlagestrategien, die Diversifizierung in neue Anlageprodukte, den Ausbau seines Wealth-Management-Angebots und strategische Partnerschaften zu konzentrieren", heißt es dort.

Fondsmanager-Skandal wirkt weiter nach
Der in Zürich ansässige Vermögensverwalter kämpft nach einem Skandal um einen Fondsmanager seit einigen Jahren mit Mittelabflüssen und folgend mit Verlusten. Für 2023 geht die GAM-Spitze von einem um Sondereffekte bereinigten Minus vor Steuern zwischen 45 und 50 Millionen Schweizer Franken aus. 2022 hatte das Haus einen Verlust in Höhe von 42,8 Millionen Franken eingefahren. Auch die nun verkaufte Drittfonds-Sparte litt unter Kundenschwund.

Daher hatten sich die Schweizer zum Verkauf gestellt. Eine Offerte der britischen Boutique Liontrust war aber gescheitert. Stattdessen setzte sich eine Gruppe aktivistischer Investoren um den französischen Telekom- und Internet-Milliardär Xavier Niel durch. Die Gruppe, die sich NewGAMe nennt, stellte dem Asset Manager im vergangenen Herbst 100 Millionen Franken zur Verfügung. (jb)