Banken treten den Rückzug an: Laut Deutscher Bundesbank ist die Anzahl der Zweigstellen von Kreditinstituten in Deutschland im vergangenen Jahr um 2.019 auf damit 32.026 gesunken. Der rückläufige Trend ist seit langem zu beobachten. Zum Vergleich: 2013 lag die Zahl der Geschäftsstellen den Daten zufolge noch bei 36.196 Filialen.

Bestes Beispiel für den Trend in der Branche ist die Deutsche Bank. In den Jahren 2015 und 2016 unterhielt das Kreditinstitut in Deutschland etwas mehr als 720 Filialen einschließlich der Berliner Bank, aber ohne die Postbank. Ende 2017 werden es nur noch 535 Filialen sein, wie die Bank auf Nachfrage von Bloomberg bestätigte.

Das Tempo der Filialschließungen bei deutschen Banken und Sparkassen dürfte sich in den nächsten zehn Jahren sogar noch einmal deutlich beschleunigen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der auf den Finanzmarkt spezialisierten Managementberatung Investors Marketing unter mehr als 100 Führungskräften von Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsinstituten, die im vergangenen Monat veröffentlicht wurde. Die Top-Entscheider rechnen demnach mit 29 Prozent weniger Filialen bis 2025.

Einigkeit herrscht unter den Befragten über die Gründe für den beschleunigten Rückgang. Insbesondere die Regionalbanken müssten massiv Kosten sparen, um die stark rückläufigen Zinsüberschüsse auszugleichen und gleichzeitig die Kosten für den Ausbau ihrer digitalen Kanäle zu stemmen, heißt es in der Erhebung.

Auch die Anzahl der Banken selbst in Deutschland werde in den nächsten Jahren wohl weiter zurückgehen, wie die aktuelle Welle an Fusionen im Sparkassen- und im Volksbankensektor zeigt. Die Top-Entscheider sehen der Befragung zufolge rund 20 Prozent weniger Banken bis 2025. Nach Statistiken der Deutschen Bundesbank sank die Anzahl der Kreditinstitute 2016 auf 1.888, verglichen mit 1.960 ein Jahr zuvor.

Doch es gibt drei Beispiele für Geldhäuser, die Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz eröffnen – klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke oben. (mb)