Der Markt für börsengehandelte Fonds (ETFs) wächst rasant. Dabei teilen sich die drei größten Anbieter, Blackrock, Vanguard und State Street nach wie vor etwa drei Viertel des Marktes auf. Allein auf den Blackrock-Ableger iShares entfallen 40 Prozent, so die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Dies ruft Kritiker wie den ehemaligen Gründen-Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick und seine Bürgerbewegung Finanzwende auf den Plan.

"Die Macht von Vermögensverwaltern wie Blackrock nimmt besorgniserregend zu, doch die Regulierung hält damit nicht Schritt. Für mich steht Blackrock bezüglich seiner Machtposition auf einer Ebene mit Google, Apple, Facebook und Amazon. Wir müssen die Macht von Blackrock und Co. endlich einhegen", erläutert Schick in einem Positionspapier seines Vereins, der sich für eine nachhaltige Finanzwirtschaft einsetzt, und über das die "FAZ" vorab berichtete.

"Systemrelevante Schattenbanken"
Schick bezeichnet die Asset Manager zudem als "systemrelevante Schattenbanken", die "noch immer nicht konsequent reguliert" würden, "obwohl sie in der jüngsten Krise mit massiven Zentralbankinterventionen gestützt wurden." Zuletzt verweist die Bewegung auf mögliche Interessenkonflikte durch die Überlappung von Geschäftsfeldern wir aktives und passives Investment sowie die Beratung. Die Finanzwende fordert daher in dem Papier, Asset Manager strikter zu regulieren und Geschäftsbereiche abzuspalten.

Die Fondsbranche hingegen verweist stets darauf, dass sie lediglich Kundengelder treuhänderisch verwaltet. Die Portfoliomanager investieren das Geld der Kunden – entweder auf Basis eigener Analysen oder nach den Vorgaben eines Index. Da die Fondsgesellschaften praktisch kein eigenes Geld investieren, sei keine Parallele zu Banken gegeben. Auch den Vorwurf der laxen Überwachung weisen Asset Manager stets zurück. "Wir zählen zu den am strengsten regulierten Branchen", sagte etwa Blackrock-Chef Larry Fink anlässlich der Bekanntgabe der Jahreszahlen 2020. (ert)