Die Gerüchte aus dem Silicon Valley, dass Amazon die Kryptowährung Bitcoin als gängiges Zahlungsmittel zulassen will, erhärten sich. Bereits bei der Vorlage der Bilanzzahlen am morgigen Donnerstag könnte der Konzern diese spektakuläre Neuerung verkünden. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Insider-Informationen. Bereits vor vier Wochen hatte der Investor und Start-up-Gründer James Altucher die Erwartung geäußert, dass Amazon diesen Schritt gehen könnte. Der Online-Versandriese wäre damit der erste Weltkonzern, der eine Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptiert.

Über Umwege können Kunden bereits heute mit Bitcoin bei Amazon bezahlen. Externe Dienstleister wie all4btc.com bieten diesen Service seit einiger Zeit an. Der Dienstleister nimmt dabei die Bitcoins entgegen und bezahlt dann seinerseits die Bestellung bei Amazon in einer anderen Währung. Mit der direkten Zulassung von Bitcoins als Zahlungsmittel könnte Amazon solche Dienstleister aus dem Geschäft drängen und selbst in großem Stil in den Kryptowährungsmarkt einsteigen.

Enormer Wertzuwachs
Noch zeigt sich Amazon verschlossen. Auf Nachfrage der "Welt" teilte das Unternehmen lediglich mit, man habe "zum Thema Ihrer Anfrage keine Ankündigung gemacht." Es sei bei Amazon üblich, "sich erst dann zu neuen Produkten oder Services zu äußern, wenn sie für unsere Kunden nutzbar sind – und uns bis dahin an etwaigen Spekulationen nicht zu beteiligen", so ein Konzernsprecher. 

Bitcoin ist die bekannteste der mehr als 900 kursierenden digitalen Währungen. In den vergangenen Monaten hat der Bitcoin-Kurs eine wahre Rally hingelegt. Zu Jahresbeginn noch rund tausend Euro wert, wurde ein Bitcoin zuletzt für mehr als das Sechsfache gehandelt. Aufsichtsbehörden zeigen sich über diese Entwicklung allerdings zunehmend besorgt. (fp)