Das Emissionshaus DCM AG ist zahlungsunfähig. Das berichtet das Manager Magazin Online. Der frühere DCM-Pressesprecher Michael Oehme wollte sich auf Anfrage von FONDS professionell dazu nicht äußern – er habe dazu selbst keine Informationen. Die DCM AG, die Mitglied im Verband Geschlossene Fonds (VGF) ist, befindet sich seit geraumer Zeit in einem Abwärtsstrudel, nicht erst seit der Übernahme von ehemaligen Konzerngesellschaften durch die von der Justiz verfolgten S&K Gruppe. In den vergangenen Monaten fiel das Unternehmen in erster Linie durch häufige Wechsel bei den Vorstands- und Aufsichtsratspositionen auf. 

Außerdem musste im vergangenen Jahr der Immobilienfonds "Fuggerstadt-Center Augsburg" Insolvenz anmelden. Die Fondsimmobilie leidet unter massiven Einnahmedefiziten und womöglich zu hohen Fremdkapitalkosten. Denn der Branchendienst "Fondstelegramm" berichtete im Januar, dass Anleger für die Fondsimmobilie zu viel bezahlt haben könnten. Bei der Auflage und Bewirtschaftung des Fonds habe es zudem erhebliche Interessenkonflikte gegeben.
 
Bereits länger zurück liegt die Ausgliederung der Immobilien von vier DCM-Immobilienfonds in die Prime Office AG. Bei der Aktiengesellschaft handelt es sich um einen REIT, der von DCM mitinitiiert wurde und deren Vorstandsvorsitzender, Claus Hermuth, unmittelbar zuvor Vorstand bei DCM war. Die Anleger der DCM-Immobilienfonds 16, 18, 22 und 23 haben die Immobilien gegen Aktien getauscht, zu einem Zeitpunkt, als die Immobilien und die Aktien der Prime Office sehr gut bewertet wurden. Als die Anleger 2012 die Aktien der Prime Office übertragen bekamen, waren die Anteilsscheine nur einen Bruchteil des kalkulierten Werts wert – und die Immobilien weg. Entgegen der DCM-Versprechen haben die Investoren dieser DCM-Immobilienfonds rund 90 Prozent ihres eingesetzten Kapitals verloren. Das "Fondstelegramm" äußerte bereits im vergangenen Jahr Bedenken, dass die DCM AG die Interessen ihrer Anleger nicht vertreten habe. (ae)