Die Goldman Sachs Group, die an der Wall Street zu den eifrigsten Verfechtern der Rückkehr ins Büro gehört, nimmt Nachzügler nun an die Kandare. Die "ertragswirksamen" Mitarbeiter des Bankriesen seien größtenteils zwar wieder wie gefordert in Vollzeit im Büro, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Für die Beschäftigten in anderen Bereichen gelte das offensichtlich jedoch noch nicht, was das Management frustriere.

"Während es bei Bedarf Flexibilität gibt, erinnern wir unsere Mitarbeiter lediglich an unsere bestehende Regelung", erklärte Personalchefin Jacqueline Arthur in einer Mitteilung. "Wir ermutigen unsere Mitarbeiter weiterhin dazu, fünf Tage pro Woche im Büro zu arbeiten."

Von einem "Managing Director" darf tägliches Pendeln erwartet werden
US-Banken wie die Citigroup oder JP Morgan Chase überwachen die Anwesenheit und haben ihre Manager aufgefordert, ihre Drei-Tage-pro-Woche-Regelungen für viele Mitarbeiter durchzusetzen. Bei der Citigroup wurde den Mitarbeitern kürzlich mitgeteilt, dass sie mit Konsequenzen rechnen müssen, wenn sie sich nicht an die Anwesenheitsregeln halten. Dabei könne es auch Folgen für das Gehalt geben. JP Morgan teilte den Mitarbeitern im April mit, dass von Mitarbeitern im Range eines "Managing Director" erwartet werde, an jedem Tag der Arbeitswoche zu pendeln.

Laut Daten von Kastle Systems, einem Anbieter von Gebäude-Zugangssystemen, betrug die Anwesenheit im Büro Anfang August in zehn der größten US-Geschäftsbezirke immer noch weniger als die Hälfte des Niveaus vor der Corona-Pandemie. Die Lage blieb damit im Vergleich zum Jahresanfang ungefähr unverändert. (Bloomberg/fp)