Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben am Donnerstag (23.3.) in 30 deutschen Städten vor Filialen der Deutschen Bank protestiert. Die Aktivisten werfen der Fondstochter DWS vor, mit falschen Bonusanreizen den Greenwashing-Skandal befeuert zu haben. Zudem investiere der Asset Manager weiter in Kohle-, Öl-, und Gaskonzerne, wie die Organisation mitteilt. Obendrein seien die Bonuszahlungen an "zahnlose Nachhaltigkeitsziele" gekoppelt.

Die DWS weist die Anschuldigungen von Greenpeace zurück. Die absolute Höhe der als nachhaltig investiert ausgewiesenen Assets unter Management war für das Jahr 2020 und sei aktuell keine wesentliche vergütungsrelevante Zielgröße für die Geschäftsführung, betonte die DWS. Die "Recherche" von Greenpeace sei zudem verzerrend und basiere auf einer selektiven und damit falschen Interpretation des Vergütungssystems des Hauses.

Razzia wegen Vorwürfen
Die Greenpeace-Aktivisten hatten bereits in der Vorwoche vor der DWS-Zentrale in Frankfurt protestiert. Die Fondstochter der Deutschen Bank ist in eine Greenwashing-Affäre verstrickt. Die ehemalige Nachhaltigkeitschefin des Hauses, Desiree Fixler, hatte der Führung um den damaligen DWS-Chef Asoka Wöhrmann vorgeworfen, die Erfolge beim Aufbau nachhaltiger Investmentstrategien übertrieben dargestellt zu haben. Behörden in Deutschland und den USA prüfen den Fall und durchsuchten dabei auch die DWS-Zentrale. Die Fondsgesellschaft hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. (ert)