Der DWS könnte eine Geldbuße in Millionenhöhe wegen Greenwashing drohen. Die Fondstochter der Deutschen Bank verhandle mit der Staatsanwaltschaft über die Höhe einer möglichen Buße. Dies berichtet das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen. Die Gespräche sollen sich noch in einem frühen Stadium befinden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die DWS wegen des Anfangsverdachts auf Kapitalanlagebetrug aufgrund von eventuellem Greenwashing. Die Fondsgesellschaft ist bereits seit zwei Jahren mit dem Vorwurf konfrontiert, ihr Engagement bei nachhaltigen und grünen Investments übertrieben dargestellt zu haben. Die Staatsanwaltschaft habe mitgeteilt, dass die Ermittlungen andauern und das Ende nicht absehbar sei, schreibt das "Handelsblatt".

Aufklärung der Vorwürfe hat hohe Priorität
Die DWS habe sich nicht konkret dazu äußern wollen, ob sie über eine Geldbuße verhandelt. "Wir arbeiten seit Beginn der Untersuchungen aktiv, offen und transparent mit den Behörden – und damit auch mit der Staatsanwaltschaft – zusammen", sagte ein DWS-Sprecher dem "Handelsblatt". Das Unternehmen werde dies auch weiterhin tun. "Die Aufklärung der Vorwürfe und der Abschluss der externen Untersuchungen haben für die Geschäftsführung weiterhin höchste Priorität", erklärte der Sprecher weiter. 

Verschiedene mit dem Vorgang vertraute Personen hätten berichtet, es sei noch völlig offen, ob und wann es zu einer Einigung mit der Staatsanwaltschaft kommen könnte, heißt es in dem "Handelsblatt"-Artikel. Auch wie teuer es für die DWS werden könnte, sei aktuell nicht abzusehen. Die Vorstellungen beider Seiten klafften noch weit auseinander. Derzeit werde über Summen gestritten, die zwischen einstelligen und "nicht so hohen" zweistelligen Beträgen lägen, hat die Wirtschaftszeitung erfahren. 

Keine Spekulationen
Die DWS habe jede Spekulation über eine mögliche Strafsumme zurückgewiesen. Ein Sprecher erklärte gegenüber dem "Handelsblatt", die DWS habe immer gesagt, sie sei "an einer zügigen und sachgerechten Lösung interessiert". Die Gesellschaft stehe weiterhin zu ihren Finanzveröffentlichungen und den Prospekten ihrer Fonds. Auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE äußerte sich die DWS genauso. (am)