Amundi, der größte europäische Vermögensverwalter, schließt die Übernahme der Unicredit-Tochter Pioneer Investments ab. Am 3. Juli 2018 soll der Deal unter Dach und Fach sein, teilt das Unternehmen mit.

Giordano Lombardo, CEO und CIO von Pioneer Investments, verlässt das Unternehmen. Die von Amundi-CEO Yves Perrier angekündigte Personaleinsparung von etwas weniger als zehn Prozent bleibe weiter aufrecht, sagte eine Sprecherin gegenüber FONDS professionell ONLINE. Das fusionierte Unternehmen komme auf etwa 5.000 Beschäftigte. Die Personalkürzungen würden sich nicht nur auf Pioneer beschränken, sondern beide Unternehmen betreffen.

Kosteneinsparung von 150 Millionen Euro
Auch die Prognosen zu den erwarteten Synergieeffekten haben sich nicht verändert: Amundi erwartet Kosteneinsparungen von 150 Millionen Euro und Ertragssynergien von 30 Millionen Euro pro Jahr. Allerdings sollen diese erst innerhalb des ersten vollen Geschäftsjahres nach erfolgreichem Abschluss des Integrationsprozesses zum Tragen kommen. Dieser soll sich über die kommenden beiden Jahre erstrecken. Die französische Amundi hatte für die Tochter der italienischen Unicredit rund 3,5 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Das neue Unternehmen wird in zwei Geschäftsbereiche aufgeteilt: Der bisherige Amundi-Retail-Chef Fathi Jerfel wird auch weiter den Bereich Privatkunden leiten. Die Einheit bedient derzeit 100 Millionen Privatkunden weltweit und repräsentiert ein Geschäftsvolumen von über 450 Milliarden Euro. Über das Netzwerk der bestehenden Partner oder externer Vertriebspartner werden in dieser Sparte Sparprodukte für Privatkunden in Europa, Asien und Amerika vertrieben.

Neues Gesicht für institutionelle Einheit
Eine relativ neue Personalie gibt es hingegen in der zweiten Division für institutionelle und Unternehmenskunden. Dominique Carrel-Billiard ist erst seit vergangenem Dezember bei Amundi und war bisher für Integration von Pioneer in Amundi verantwortlich. Er wird nun für Unternehmen, Versicherungen, institutionelle Anleger, Zentralbanken und Staatsfonds angepasste Investmentlösungen aufstellen. Der Geschäftsbereich verwaltet aktuell ein Vermögen von über 860 Milliarden Euro.

Das Unternehmen teilte auch mit, wer das Amundi-Geschäft in den wichtigsten Ländern leiten wird. In Deutschland wird Evi Vogl, Deutschlandchefin von Pioneer Investments, diese Rolle übernehmen (FONDS professionell ONLINE berichtete). (eml)