Das Ziel des Hackerangriffs auf die Haftpflichtkasse am Wochenende des 10./11. Juli war, Lösegeld zu kassieren. Die Kriminellen sind mit entsprechenden Geldforderungen an den in Darmstadt ansässigen Versicherer herangetreten, wie dieser in einer Pressemitteilung schreibt. Bislang hatte sich die Gesellschaft zu den Motiven der Cyberkriminiellen nicht geäußert. "In Absprache mit dem Landeskriminalamt haben wir entschieden, den Machenschaften keinen Vorschub zu leisten. Wir gehen auf die Forderungen nicht ein", sagt Vorstandsmitglied Torsten Wetzel. 

Die Gesellschaft musste in dem Zusammenhang auch einräumen, dass die EDV-Eindringlinge personenbezogene Daten erbeutet hatten. In welchem Umfang dies geschah, werde derzeit noch untersucht. "Die Haftpflichtkasse befindet sich in regelmäßigem Kontakt mit der zuständigen Datenschutzbehörde und wird nach Abschluss der Untersuchung die rechtlich gebotenen Schritte zur Information von Betroffenen in die Wege leiten", betont der Versicherer weiter.

Wiederaufbau geht weiter
Nach eigenen Angaben macht die Haftpflichtkasse immerhin Fortschritte beim Wiederaufbau ihrer IT- Systeme. Alle eingehenden Nachrichten werden mittlerweile wieder erfasst und im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten bearbeitet. Das Service-Center der Haftpflichtkasse sei in gewohntem Umfang erreichbar – über Telefonie, E-Mail und Formulare auf der Website www.diehk.de. 
 
"Wir sind froh, dass wir für unsere Kunden und Partner wieder erreichbar sind", so Wetzel. "Wir danken insbesondere unseren Vertriebspartnern und Kunden für ihre Unterstützung und ihre Geduld." Wann der Geschäftsbetrieb vollständig wiederhergestellt sein wird, sei derzeit aber noch nicht absehbar. (jb)