Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin oder Ripple finden langsam, aber sicher ihren Weg zu Privatanlegern. Bislang laufen Investitionen in die via Blockchain generierten Währungen vorrangig über spezielle Krypto-Börsen. Für Kunden der Sutor Bank soll sich das jetzt ändern.

Das Hamburger Geldhaus kooperiert laut einem Bericht des "Handelsblatts" neuerdings mit dem niederländischen Start-up Bit4coin. Das Projekt trägt den Namen "bit4coin – ein Service der Sutor Bank" und funktioniert wie folgt: Das Konto bei der Sutor Bank läuft im Hintergrund. Wer die neue Plattform nutzt, wählt dort den gewünschten Betrag in Euro aus und bezahlt die Krypto-Coins dann via Lastschrift. Daraufhin verifiziert die Bank die Identität des Kunden. In angeblich nur einer Stunde erhält dieser dann die digitalen Münzen. Aber Achtung: Wieder über die Plattform verkaufen können Nutzer das neu erworbene Krypto-Geld bisher nicht.
 
"Unser Angebot ist eher aufgebaut wie eine E-Commerce-Bestellung als eine klassische Bankkontoeröffnung – auch wenn wir die gleichen Schritte durchlaufen", erklärt Dolf Diederichsen, Mitgründer von Bit4coin, gegenüber dem "Handelsblatt". Das Konzept ähnelt dem von Anbietern wie Bitwala. In Kooperation mit der Solaris Bank setzt Bitwala auf ein reguläres Girokonto mit einer Krypto-Tauschmöglichkeit. Innerhalb einer Stunde können Bitwala-Kunden so Euro in Bitcoin wechseln, aber auch Bargeld an herkömmlichen Geldautomaten abheben. 
 
Schlechte Bewertungen für die Holländer
Durch die Kooperation mit der Sutor Bank will nun auch Bit4Coin den deutschen Markt erobern. Schon früher nutzten auch deutsche Kunden das Portal, ab Oktober 2018 war es für sie aber plötzlich nicht mehr erreichbar. Auf Anfrage der Wirtschaftszeitung erklärt Bit4coin: "Um regulatorische Compliance in allen Märkten zu gewährleisten, hat sich Bit4coin 2018 freiwillig dazu entschlossen, keine deutschen Kunden mehr anzunehmen, und gemeinsam mit der Sutor Bank ein spezifisches Angebot für den deutschen Markt entwickelt."

Der Haken an der neuen Kooperation: Das niederländische Fintech ist nicht unumstritten. Vonseiten der Kunden hagelt es bereits Kritik an dem Anbieter. Nicht nur die Tatsache, dass Kryptowährungen nicht über die Plattform verkauft werden können, sehen die Nutzer kritisch. Auch die Bewertungen auf verschiedenen Websites gehen weit auseinander: Wer auf dem Portal trustpilot.com die aktuelle Kundenzufriedenheit abfragt, sieht lediglich eine 3,0, also ein "akzeptabel", für Bit4coin, berichtet das "Handelsblatt". Vor allem seit Jahresbeginn häufen sich dort eher Bewertungen mit Niedrigstnoten. Die Bit4coin-Gründer begründen den Unmut mit regulatorischen Anforderungen: Man sei "leider gezwungen, Kunden abzulehnen, die zum Beispiel eine Identifikation verweigern oder ein erhöhtes Risikoprofil aufweisen". (fp)