"Kryptowährungen sind als Asset-Klasse nicht mehr wegzudenken", sagt H&A-Vorstand Holger Sepp in einem Interview mit "Bloomberg News". Die Bank hatte Anfang des Jahres mit dem HAIC Digital Asset Fund I erstmals einen eigenen Fonds aufgelegt, der in Kryptowährungen investiert. Enthalten sind unter anderem Bitcoin und Ethereum. Sepp zufolge sei das Interesse riesig gewesen – von der kleinen Pensionskasse bis hin zum Dax-Unternehmen. Selbst Privatkunden hätten angefragt, obwohl sich der Fonds ausdrücklich an institutionelle Investoren richte. Sepp sprach von einem Versuchsballon. Zum Volumen und der Performance des Fonds wollte er allerdings keine Angaben machen.

Auch Retailbereich im Visier
Angestrebt werde nun, im nächsten Jahr weitere eigene Fonds an den Markt zu bringen, die in Kryptowährungen investieren und sich an institutionelle Investoren richten. "Wir denken auch über andere Produkthüllen nach, wie Exchange Traded Notes und Zertifikate, mit denen dann auch private Investoren in Kryptowährungen investieren können", sagte Sepp.

Mit der Hauck & Aufhäuser Innovative Capital (HAIC) hat die Privatbank eine Investmentgesellschaft für digitale Assets gegründet. Zudem erwarb sie mit Kapilendo Custodian ein Unternehmen mit der Erlaubnis zur Verwahrung von Kryptowerten in Deutschland. Im Oktober wurde schließlich Simon Seiter zum Head of Digital Assets ernannt, eine neue Position. Davor war er zwei Jahre bei der Deutschen Börse als Head of Digital Assets tätig. "Wir wollen nicht nur selbst digitale Produkte anbieten, sondern auch anderen Fonds-Anbietern eine Infrastruktur für Setup, Administration und Verwahrung von digitalen Assets bereitstellen. Der Erwerb der Kapilendo Custodian ist dabei ein wichtiger Baustein", sagte Sepp.

Unabhängig davon denkt die Bank bereits über weitere Expansionsfelder nach. "Wir werden uns überlegen, ob wir zu einem späteren Zeitpunkt in den Handel von Kryptowährungen einsteigen", so Sepp. (mb/Bloomberg)