Das Betriebsergebnis vor Bewertung dürfte 9,9 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr, erklärte der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen am Donnerstag (12.9.) bei der Vorlage von Halbjahreszahlen. Den Angaben zufolge ist damit zu rechnen, dass Zins- und Provisionsüberschuss ungefähr auf Vorjahresniveau liegen, während der Verwaltungsaufwand deutlich anzieht. Allein beim Personalaufwand prognostiziert der Verband einen Sprung von etwa 8,3 Prozent in diesem Jahr.

Stefan G. Reuß, der geschäftsführende Präsident des Verbands, sprach von einer überdurchschnittlichen Steigerung bei den Personalkosten. Darin spiegele sich die Anstrengung bei der Gewinnung und beim Halten von Personal wider. Mehr Mitarbeiter würden etwa für die Regulierung gebraucht. Auch höhere Tarifgehälter machten sich bemerkbar.

Die deutschen Banken haben derzeit mit einem Fachkräftemangel bei einem gleichzeitigen demografischen Wandel zu kämpfen. In vielen Kreditinstituten werden in den nächsten zehn Jahren um die 30 Prozent der Belegschaft in Rente gehen. Bei den Sparkassen in Hessen und Thüringen sind es laut Reuß vereinzelt sogar bis zu 50 Prozent der Mitarbeiter.

Daher suchen viele Häuser händeringend nach Mitarbeitern. Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich allein im zweiten Quartal auf 38.862 – ein Plus von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe. (mb/Bloomberg)