Die ABN-Amro-Tochter Moneyou hat bei ihren Kunden seit April vergangenen Jahres mit Investmentfonds fast 70 Millionen Euro einwerben können. Die drei Anteilsklassen von ABN-Fonds, die exklusiv über diese Plattform vertrieben werden, verwalten inzwischen 68,9 Millionen Euro, zeigt eine Auswertung von Morningstar-Daten durch FONDS professionell ONLINE. Damit hat sich das Volumen seit Mitte Januar glatt verdoppelt.

Moneyou ist vor allem für Tages- und Festgeldkonten bekannt. Seit April 2016 werden über das Internetportal jedoch auch Mischfonds mit drei unterschiedlichen Risikoprofilen angeboten, die sich in den Niederlanden bereits bewährt haben (FONDS professionell ONLINE berichtete). Hintergrund sind die niedrigen Zinsen, die Sparer allmählich umdenken lassen. Moneyou bietet für Tages- und Festgeld derzeit 0,5 Prozent Zinsen – was im Branchenvergleich sogar noch hoch ist.

Viele Sparplan-Kunden
Wie viele Moneyou-Kunden sich schon von der Fondsanlage überzeugen ließen, verrät das Institut nicht. In einer Pressemitteilung heißt es lediglich, das eine "beachtliche Zahl ehemals reiner Tages- oder Festgeldsparer" das Angebot nutze.

"Wir beobachten, dass viele Anleger mittlerweile überzeugte 'Wiederholungstäter' sind und mehrfach mittels Einmalanlage oder monatlichem Sparplan Fondsanteile kaufen", sagt Gabriele Helfenstein, Moneyou-Verkaufsleiterin für Deutschland. Vor allem die Anzahl der Kunden mit einem Sparplan sei beachtlich: 35 Prozent aller Kunden mit einer Fondsanlage hätten einen monatlichen Sparplan mit Beträgen von 50 Euro oder höher abgeschlossen, heißt es in der Mitteilung.

0,35 bis 0,7 Prozent Bestandsprovision
Konkret bietet das Institut drei Mischfonds an: Der ABN Amro Profilfonds A mit einer Aktienquote von 7,5 bis 22,5 Prozent verwaltet insgesamt 376,6 Millionen Euro. Rund 11,3 Millionen davon liegen in der Anteilsklasse für die deutschen Moneyou-Kunden. Der ABN Amro Profilfonds B mit 40 bis 60 Prozent Aktien ist gut 1,2 Milliarden Euro schwer, zu denen die deutschen Sparer bislang 33,5 Millionen Euro beigesteuert haben. Die entsprechende Anteilsklasse des ABN Amro Profilfonds C kommt auf 24 Millionen Euro. Insgesamt verwaltet dieser Fonds, der 80 bis 100 Prozent seiner Mittel in Aktien und Derivate investiert, auf 184,7 Millionen Euro.

Moneyou-Kunden zahlen für die Fonds, die von Morningstar mit drei bis fünf Sternen bewertet sind, ein Agio von 1,25 Prozent. Die laufenden Kosten liegen je nach Portfoliovariante zwischen 1,00 und 1,64 Prozent. Darin enthalten ist die Bestandsprovision für Moneyou, die bei 0,35 Prozent für den "sicherheitsorientierten", 0,6 Prozent für den "wachstumsorientierten" und 0,7 Prozent für den "chancenorientierten" Fonds liegt. Die Produkte bieten Moneyou damit in jedem Fall eine attraktivere Marge als das klassische Einlagengeschäft. (bm)