Viele Finanzinstitute haben das Konzept des hybriden Arbeitens eingeführt, bei dem Angestellte einige Tage in der Woche ins Büro kommen sollen und die restliche Zeit von zu Hause aus arbeiten können. Allerdings bleibt die tatsächliche Büropräsenz hinter den Erwartungen der Arbeitgeber zurück: Laut einer von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zitierten globalen Umfrage von Advanced Workplace Associates (AWA) kommen Arbeitnehmer selbst bei zwei vorgegebenen Präsenztagen im Durchschnitt nur 1,1 Tage ins Büro, bei geforderten zwei bis drei Präsenztagen seien es 1,6 Tage, bei drei vorgegebenen Bürotagen nur 2,1 Tage Anwesenheit.

Banken versuchen deshalb nun verstärkt, ihre Mitarbeiter wieder ins Büro zu locken: mit kostenlosen Mahlzeiten, Tischtennisplatten in den Gemeinschaftsräumen oder auch einem Concierge-Wäsche-Service. Ein britisches Trading-Unternehmen hat für seine Mitarbeiter, die häufig bis spät abends arbeiten, dem Bericht zufolge etwa Duschen und Rückzugsräume eingerichtet. "Unser Kunde sagte, wir betrachten das Büro mehr als Hotel", wird Leeson Medhurst zitiert, Strategiechef bei Peldon Rose, einer Firma für Bürodesign.

Mit Homeoffice auch bei Bewerbern punkten 
Auch Arbeitssuchende in der Finanzindustrie wünschen sich verstärkt die Möglichkeit, in ihrem neuen Job im Homeoffice arbeiten zu können, wie die "FAZ" berichtet. Demnach gaben laut einer Analyse des Vermittlungsportals Flexa seit Anfang August 80 Prozent der Arbeitssuchenden an, entweder "remote" oder "remote-first" arbeiten zu wollen – das entspricht einer Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum März. (fp)