Die deutsche Tochtergesellschaft des italienischen Unicredit-Konzerns, die Unicredit Bank mit ihrer Marke Hypovereinsbank (HVB), wird ihre Rechtsform von einer AG in eine GmbH ändern. Das kündigte Pier Carlo Padoan, der Aufsichtsratschef der Mailänder Großbank, im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" an.

"Wir werden dadurch noch flexibler und ersparen uns einiges an Bürokratie", erläutert Padoan im Gespräch mit der Zeitung. "Die künftige Struktur wird es uns erleichtern, die volle Verbundkraft über europäische Grenzen hinweg zu entfalten und zugleich die Freiräume jedes Marktes auf lokaler Ebene zu verstärken."

"Für die Mitarbeiter und Kunden ändert sich nichts"
Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge klingt das "verdächtig nach einem weiteren Bedeutungsverlust" der in München ansässigen Tochtergesellschaft, die ein Viertel des Gesamtgeschäftes des Konzerns ausmache – keine andere Großbank sei als GmbH organisiert. Padoan erwidert, die Rechtsform einer AG sei auf eine komplexe Aktionärsstruktur ausgerichtet und nicht auf ein Unternehmen, das wie die HVB nur einen Aktionär habe. "Das deutsche Geschäft wird auch in Zukunft aus Deutschland heraus geführt, ohne Wenn und Aber", betont der Aufsichtsrat.

Noch nie sei die wirtschaftliche Bedeutung der HVB innerhalb der Gruppe so hoch gewesen wie heute, so Padoan. "Warum sollten wir also daran rütteln?", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" den Ökonomen. Für das Unternehmen zähle vor allem die zunehmende Flexibilität innerhalb der Organisation. "Für die Mitarbeiter und Kunden ändert sich nichts", betont Padoan. (bm)