Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank), die mit einer Bilanzsumme von 54 Milliarden Euro zu Jahresende die Nummer eins der genossenschaftlichen Primärbanken war, kam auf sechs Mitarbeiter mit einer Gesamtvergütung von mehr als einer Million Euro, wie der jüngste Vergütungsbericht zeigt. Auch die Hamburger Sparkasse (Haspa), mit rund 57 Milliarden Euro Bilanzsumme die größte Sparkasse im Land, zählte auf Gruppenebene sechs solcher Vielverdiener, so eine Sprecherin auf Anfrage von "Bloomberg News".

Zum Vergleich: Bei den großen Landesbanken Helaba, BayernLB und LBBW – allesamt Spitzeninstitute der Sparkassen – hatte es 2022 jeweils um die zehn Vergütungsmillionäre gegeben. Bei der DZ Bank, der genossenschaftlichen Zentralbank, lag der Wert mit 14 Vielverdienern etwas darüber. 

Sowohl bei den Spitzeninstituten als auch bei den beiden Primärbanken ist die Zahl der Vergütungsmillionäre in der Tendenz zuletzt angestiegen. Bei der Apobank etwa standen den sechs Vielverdienern in 2022 nur vier im Vorjahr gegenüber. Das Institut begründete dies auf Anfrage von "Bloomberg" mit dem Umbau des Vorstands, ohne ins Detail zu gehen. 

Von den sechs Vergütungsmillionären der Apobank im vergangenen Jahr erhielten zwei Mitarbeiter zwischen 1,0 Millionen und knapp 1,5 Millionen Euro. Bei drei Kollegen lag der Wert in einer Spanne von 1,5 Millionen und knapp 2,0 Millionen Euro und bei einem Beschäftigten waren es zwischen 2,0 Millionen und knapp 2,5 Millionen Euro.

Haspa macht das halbe Dutzend voll
Bei der Haspa, bei der die Zahl der Vergütungsmillionäre im Jahresvergleich auf sechs gestiegen ist, war im veröffentlichten Vergütungsbericht 2022 zunächst nur von einem Anstieg auf fünf die Rede. Inzwischen hat sich nach Angaben der Sprecherin herausgestellt, dass es einen sechsten Vielverdiener gab, was zeitnah publik gemacht werden soll. Von den zunächst fünf ausgewiesenen Haspa-Vielverdienern in 2022 bekamen drei Mitarbeiter zwischen 1,5 Millionen und knapp 2,0 Millionen Euro und zwei zwischen 2,0 Millionen und knapp 2,5 Millionen Euro.

Alleinaktionärin der Hamburger Sparkasse ist die Haspa Finanzholding, die auch Mutter weiterer Unternehmen der Haspa-Gruppe ist. Zur Gruppe gehört unter anderem auch die Sparkasse Mittelholstein.

In die Statistiken zu den Vergütungsmillionären müssen alle Mitarbeiter einbezogen werden, die als Risikoträger eingestuft sind – das heißt, deren Tätigkeit sich wesentlich auf das Risikoprofil des Instituts auswirkt. Rein theoretisch ist es daher möglich, dass es außerhalb dieser Gruppe noch weitere Vergütungsmillionäre gibt. (mb/Bloomberg)