Insgesamt belief sich die Vorsorge bei BayernLB, LBBW, Helaba und NordLB für die betroffenen Segmente auf 311 Millionen Euro, verglichen mit 429 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2023, wie aus einer Analyse von "Bloomberg" hervorgeht. Bis auf die NordLB gab es bei allen Banken einen Rückgang, wobei dieser bei der Helaba besonders deutlich ausfiel. Zwar ist teilweise auch das Kreditvolumen im Halbjahr gesunken, allerdings in einem relativ viel geringerem Ausmaß. Das könnte auf eine leichte Entspannung am Immobilienmarkt hindeuten.

Die weltweiten Immobilienmärkte waren in den vergangenen beiden Jahren aufgrund sehr stark gestiegener Zinsen unter Druck geraten. Die Bewertungen von Immobilien sanken, was Kreditnehmern zusetzte. Besonders Büroimmobilien traf es hart, weil hier zusätzlich noch der in der Pandemie losgetretene Trend zum Homeoffice für hohe Leerstände in Gebäuden sorgte.

Doch zuletzt hatte sich die Lage in Teilmärkten etwas aufgehellt. So kletterten die Preise für deutsche Büroimmobilien nach Angaben des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) im zweiten Quartal um 0,3 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten. Es war der erste Anstieg auf Quartalssicht seit dem Höhepunkt des Marktes vor rund zwei Jahren. Bei Vorlage der Zahlen Mitte August äußerte sich VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt vorsichtig optimistisch: "Es häufen sich die Anzeichen dafür, dass der Abschwung am Gewerbeimmobilienmarkt an Kraft verliert."

Einer anderen VDP-Erhebung zufolge haben die dem Verband angehörenden Banken im zweiten Quartal auch deutlich mehr Immobilienkredite vergeben und mit ihren Darlehenszusagen fast ein Zweijahreshoch erreicht, Wohnimmobilien eingeschlossen. Zu den VDP-Mitgliedern zählen rund 50 Institute, darunter BayernLB und Deutsche Bank.

Der Makler JLL berichtete in einer am Montag (2.9.) veröffentlichten Mitteilung, dass die Investitionsaktivität am Immobilienmarkt in Europa, dem Nahen Osten und Afrika zuletzt angezogen habe – was als "erste Anzeichen eines Wendepunkts" gedeutet werden könne.

Hinter der leichten Aufhellung dürfte die Aussicht auf tendenziell anhaltend sinkende Zinsen stehen. Hinzu kommt, dass europäische Unternehmen bei ihren Arbeitnehmern wohl die Oberhand gewinnen, wenn es um die Anwesenheit im Büro geht. Laut einer Studie der CBRE Group sind die Büro-Nutzungsquoten auf dem Kontinent zuletzt merklich gestiegen. (mb/Bloomberg)