Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Banken aufgefordert, Beschäftigten erneut einen Inflationsausgleich zu zahlen. Die von einigen Instituten bereits gewährten 1.500 Euro je Mitarbeiter reichen aus Sicht der Gewerkschaft nicht. "Der finanzielle Druck bleibt auch auf die Beschäftigten in der Bankenbranche durch die stark gestiegenen Preise hoch. Die Institute müssen darauf reagieren und das Inflationsgeld in der vollen Höhe von 3.000 Euro auszahlen", sagte Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe bei Verdi, dem "Handelsblatt". Die Preissteigerungen treffen sowohl Mitarbeiter mit Tarifgehältern als auch die diejenigen mit außertariflichen Verträgen. 

Hintergrund der Forderungen ist die Inflationsprämie in Höhe von bis zu 3.000 Euro, die Unternehmen jedem Mitarbeiter bis Ende 2024 auszahlen können. Der Betrag ist steuerfrei, wenn Arbeitgeber die Zahlungen zusätzlich zum Arbeitslohn tätigen, so das "Handelsblatt". Mehrere Banken haben bereits Ende vergangenen Jahres oder zu Beginn 2023 Vollzeitbeschäftigten zumeist 1.500 Euro gezahlt. Allerdings eben nicht alle – zudem hätten die wenigsten Häuser die 3.000 Euro ausgeschöpft, kritisiert Duscheck gegenüber dem "Handelsblatt". 

Deutsche Bank zahlte
Zu den Instituten, die einen Inflationsausgleich oder teils auch einen Energiekostenzuschuss gezahlt haben, gehören die Deutsche Bank, die DZ Bank, die DKB, die ING Deutschland, die Landesbank Hessen-Thüringen sowie die Bayerische Landesbank. Die meisten haben 1.500 Euro gewährt, so die Zeitung. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Commerzbank zahlten je 2.000 Euro.

Kreditinstitute halten sich mit Blick auf weitere Zahlungen bedeckt. Die Deutsche Bank äußerte sich gegenüber der Wirtschaftszeitung nicht zu dem Thema. Die LBBW erklärte auf Anfrage, dass aktuell noch nichts entschieden sei. Dasselbe gelte für das genossenschaftliche Spitzeninstitut DZ Bank wie auch für die Commerzbank. Die ING habe noch keine Entscheidung getroffen, zeige sich aber offen. "Die Arbeitgeberseite wird dazu zeitnah mit den Gewerkschaften ins Gespräch gehen", hieß es gegenüber dem "Handelsblatt". Dagegen sollen Angestellte der Targobank bis Ende des Jahres weitere 1.500 Euro bekommen, ebenso wie die Mitarbeiter der Hamburger Sparkasse. Die meisten anderen der gut 350 Sparkassen haben sich laut "Handelsblatt" über den kürzlich vereinbarten neuen Tarifabschluss zu Sonderzahlungen verpflichtet. (jb)