Die ING hat die Produktivität von Kollegen gemessen, so Nick Jue, Vorstandsvorsitzender der ING-Diba, am Dienstagabend (24.10.) bei einer Veranstaltung in Frankfurt. "Ich habe keinen Beweis dafür, dass Leute, die zuhause arbeiten, weniger hart arbeiten", sagte Jue.

Er wisse, dass andere Manager sagen würden, die Leute sollten wieder in die Büros zurück. Doch er sei super-zufrieden mit der Homeoffice-Praxis bei der ING in Deutschland. Diese liege derzeit ungefähr bei 50 Prozent Arbeit im Büro und 50 Prozent Arbeit von daheim.

Blackstone-Chef Steve Schwarzman – dessen Unternehmen einer der weltweit größten Eigentümer von Gewerbeimmobilien ist – hatte indes erklärt, dass Leute von mobiler Arbeit profitieren, weil sie so "nicht so hart arbeiten". Außerdem würden sie Geld für die Fahrten ins Büro und Mittagessen sparen.

Suche nach der richtigen Präsenz-Strategie
Die Pandemie hatte die Arbeitsgewohnheiten bei vielen Unternehmen auf den Kopf gestellt, auch bei Banken. Innerhalb kürzester Zeit zog oft fast die ganze Belegschaft ins Homeoffice. Nach dem Abklingen der Pandemie suchen viele Arbeitgeber nach der richtigen Präsenz-Strategie für die Zukunft.

Neben der ING-Diba bieten auch zahlreiche andere Banken in Deutschland großzügige Homeoffice-Regeln an, darunter die Helaba, die Dekabank und die NordLB. NordLB-Vorstand Ingrid Spletter-Weiß erklärte vergangenen Monat bei einer "Bloomberg"-Konferenz in Frankfurt, das Homeoffice sei "nicht mehr wegzudenken".

Die aktuellen Homeoffice-Regeln sehen bei der Helaba eine Büro-Präsenzquote von im Schnitt rund 50 Prozent vor, während die Mitarbeiter der NordLB sogar bis zu 80 Prozent von daheim aus arbeiten dürfen. (mb/Bloomberg)