Die Luft für Investmentbanken wird dünner. Ihre Erträge schrumpfen seit Jahren, im vergangenen Jahr fielen sie so mager aus wie kaum je zuvor. Die zwölf größten Institute nahmen 2016 zusammengenommen gerade einmal 156 Milliarden Euro ein, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des Analysehauses Coalition. Das waren drei Prozent weniger als im Vorjahr. Seit 2012 sind die Erträge um elf Prozent geschrumpft.

Einziger Lichtblick: Das Handelsgeschäft mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen hat nach dreijähriger Durststrecke im vergangenen Jahr erstmals wieder zugelegt. Die Erträge kletterten um neun Prozent auf 76 Milliarden US-Dollar. Amerikanische Banken wiesen vor allem im vierten Quartal gute Zahlen im Anleihehandel aus. Grund: Der Wahlsieg von Donald Trump hatte die Renditen an den Rentenmärkten steigen lassen.

JP Morgan hat die Nase vorn
Doch die Erträge der Investmentbanken schrumpfen nicht überall gleich stark. In Europa fielen sie deutlicher als in den USA, meldet das Fachmagazin "Die Bank“. Die Kluft zwischen US-amerikanischen und europäischen Instituten wird damit tiefer.

Vor allem im Handelsgeschäft drohen US-Investmentbanken ihre Konkurrenten aus Europa allmählich abzuhängen. Im Jahr 2013 lagen die Einnahmen aus dem Kapitalmarktgeschäft bei führenden europäischen Banken noch ungefähr auf demselben Niveau wie bei US-Instituten. Seitdem hat sich die Ertragslücke ausgeweitet.

Im vergangenen Jahr verteidigte die US-Investmentbank JP Morgan ihre Führungsposition im weltweiten Kapitalmarktgeschäft. Dahinter rangieren Goldman Sachs, Bank of America Merrill Lynch und Morgan Stanley. Als beste europäische Bank steht Barclays auf dem sechsten Platz. Die Deutsche Bank rutsche 2016 einen Rang nach unten und rangiert nun auf dem achten Platz. (fp)