54 Prozent der Volks- und Raiffeisenbanken zeigen sich offen für Fusionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Genoverbandes, an der sich 197 der 286 im Verband organisierten Volks- und Raiffeisenbanken beteiligt haben.

Als wichtigste Gründe für diese Offenheit nennen 78 Prozent der befragten Banken den Fachkräftemangel, 67 Prozent verweisen auf die zunehmende Regulierung. Es folgen mit 32 Prozent das Erreichen einer kritischen Betriebsgröße sowie steigende Kundenanforderungen mit 23 Prozent. Allein im laufenden Jahr seien 18 Fusionen unter Mitgliedsbanken geplant, betont der Verband. "Trotz der seit Jahren in dieser Größenordnung verlaufenden Strukturveränderung tritt in der Umfrage also eine ungebrochene Dynamik zutage", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Regulierung sorgt für mehr Stress als die Digitalisierung
"Die Regulatorik potenziert den Fachkräftemangel", sagt Ingmar Rega, der Vorstandschef des Genoverbandes. "Denn 55 Prozent der Banken konstatieren in der Umfrage auch einen sehr hohen Einfluss der Regulatorik auf die jeweilige Unternehmenspolitik." Die Regulierung wird damit als wichtigster unternehmenspolitischer Einflussfaktor gesehen, noch vor der Zinspolitik und dem Personalbedarf, bei denen 45 respektive 44 Prozent der Banken einen "sehr hohen Einfluss" wahrnehmen. Die Digitalisierung kommt lediglich auf 15 Prozent. Regas Schlussfolgerung: "Im Ergebnis fusionieren immer mehr Volks- und Raiffeisenbanken, weil ihnen die Fachkräfte mit Spezialwissen fehlen, um die Bürokratie- und Regulierungsdichte zu bewältigen." (fp)