Mit dem gestarteten Effizienz- und Transformationsprogramm, das bis Ende 2025 läuft, sollen die jährlichen Sach- und Personalaufwendungen um etwa 100 Millionen Euro gesenkt werden, erklärte DKB-Chef Stefan Unterlandstättner in einem Interview mit "Bloomberg" in Berlin. Das soll helfen, den Verwaltungsaufwand von rund 800 Millionen Euro in diesem und im nächsten Jahr trotz grundsätzlich steigender Kosten stabil zu halten. Der Stellenabbau wird sich Unterlandstättner zufolge dabei in einem dreistelligen Bereich bewegen.

Der Vorstandschef will das "Betriebsmodell noch effizienter machen, um weiter langfristig profitabel wachsen zu können", wie er erklärte. "Der Zeitpunkt ist richtig, da wir wirtschaftlich sehr gut aufgestellt sind und dennoch Ineffizienzen in den Betriebsabläufen frühzeitig reduzieren können."

Die DKB steht seit Langem hinter einem großen Teil der Gewinne des BayernLB-Konzerns. Vergangenes Jahr hat die Tochter erstmals ein Vorsteuerergebnis von mehr als eine Milliarde Euro erzielt, wie Finanzvorstand Jan Walther im selben Interview sagte. Sondereffekte hätten keine Rolle gespielt. 

Teil des Effizienzprogramms sind Walther zufolge auch mehr Automatisierungen von Kernprozessen, etwa bei der Kreditvergabe oder im Kundenservice. Eine bessere Aufbereitung von Kundeninformationen soll zudem mithelfen, einfache Kundenanfragen um mindestens 20 Prozent zu reduzieren, um so mehr Kapazitäten für komplexere Kundenwünsche zu haben. Außerdem ist geplant, eine ältere Version des Internetbankings noch dieses Jahr abzuschalten.

Jobabbau über Freiwilligenprogramm und Vorruhestandsregelungen
"All das bedeutet, dass wir auf Basis der Effizienzanalyse unserer gesamten Prozesse und einer höheren Automatisierung künftig weniger Mitarbeiter brauchen werden als in der Vergangenheit", so Unterlandstättner. Der Abbau der Jobs solle über ein Freiwilligenprogramm und Vorruhestandsregelungen erreicht werden. Betroffene seien bereits informiert.  

Auf Kundenseite konnte die DKB die Zahl der Privatkunden zuletzt auf knapp 5,6 Millionen steigern. Mehr als die Hälfte nutzt das Institut als Hausbank, wie es heißt. "Durch die Zinswende in den letzten beiden Jahren sind Einlagen durch die Privatkunden wieder deutlich attraktiver geworden. Sie helfen, uns günstig zu refinanzieren", sagte Walther.

"Wir finanzieren vor allem die klassische Wohnungswirtschaft"
Neben dem Privatkundengeschäft, das ohne Filialen auskommt, kümmert sich die DKB auch um Geschäftskunden. Mit einem Portfolio von rund 35 Milliarden Euro gehört die Bank zu den großen Gewerbeimmobilien-Finanzierern – ein Bereich, der angesichts steigender Zinsen und sinkender Bewertungen mit starkem Gegenwind zu kämpfen hat. Viele Banken mussten angesichts drohender Ausfälle zuletzt hohe Risikovorsorgen bilden.

Der DKB kommt hier der Verzicht auf Engagements in den besonders unter Druck stehenden Segmenten USA und Büros zugute. "Wir finanzieren vor allem die klassische Wohnungswirtschaft", sagte Walther. "Im Bereich wohnwirtschaftliche Bauträgerfinanzierungen haben wir im vergangenen Jahr nur einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag als Risikovorsorge gebucht." 

Genaue Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr will die DKB im kommenden Monat veröffentlichen. (mb/Bloomberg)