Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank, JP Morgan, hat ambitionierte Deutschlandpläne. Sein Institut wolle hierzulande mehr Geschäft mit Konzernen und Mittelständlern machen. "Wir wollen im Zahlungsverkehr und Investmentbanking wachsen. Wir wollen neue Produkte einführen und unser Personal weiter aufstocken", erklärte Dimon in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Im Grunde gebe es keinen Bereich, in dem seine Bank nicht zulegen wolle. Immerhin sei die Kundenzahl in Deutschland bereits weiter gestiegen.

Mit nur einem Büro in Frankfurt dürften sich diese Vorhaben allerdings schwerlich in die Tat umsetzen lassen. Daher will JP Morgan Dimon zufolge in der Bundesrepublik physisch präsenter werden. "Wir werden neue Büros in München eröffnen", sagte der einflussreichste Banker der westlichen Welt dem "Handelsblatt". "Dort werden wir uns schwerpunktmäßig um die Vermögensverwaltung und das Firmenkundengeschäft kümmern, unter anderem im Tech-Bereich und im Segment Nachhaltigkeit", so Dimon. 

Eine lebenswerte Stadt
Die US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs haben in München kürzlich bereits Büros eröffnet. Die bayerische Hauptstadt sei aus verschiedenen Gründen attraktiv für internationale Geldhäuser, sagte Dimon. "Es gibt in München große Geschäftschancen in der Vermögensverwaltung", erklärte er. Zudem seien dort viele Großkonzerne und Beteiligungsgesellschaften beheimatet. "Darüber hinaus ist München eine sehr lebenswerte und lebendige Stadt", befand der JP-Morgan-Chef. (am)