Der gute alte Spruch "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit" gilt auch für den Klerus. Einen Sprung hinein ins 21. Jahrhundert wagt jetzt die Kölner Pax-Bank mit ihrem Angebot eines "digitalen Klingelbeutels". Der ist zweigeteilt: Auf der einen Seite kann man Bargeld einwerfen, wie heute auch schon. Auf der anderen Seite befindet sich ein Lesegerät mit sogenannter NFC- (Nahfeldkommunikation-)Technologie. Die Bezahlung erfolgt dann kontaktlos über die Bankkarte oder das Smartphone, so wie man es von der Supermarktkasse her kennt.

Der Gottesdienstbesucher, der spenden möchte, kann zwischen fünf voreingestellten Beträgen, beispielsweise von einem bis 5 Euro, wählen. Die Eingabe der Geheimnummer ist dabei nicht erforderlich, und das Geld wird dann automatisch vom Konto des Spenders abgebucht. Dabei kann der Kontoauszug auch gegenüber dem Finanzamt als Spendenbeleg dienen. "Auch die Kirchen stellen sich zunehmend der Digitalisierung und erwarten von uns als Kirchenbank entsprechende Lösungen“, so Klaus Schraudner, Vorstandschef der Pax-Bank. "Zudem ist der Bargeldtransport in Säcken und in Eimern für die Gemeinden sehr aufwendig.“

Die Pax-Bank plant, interessierte Gemeinden ab Anfang 2019 mit dem digitalen Klingelbeutel auszustatten. Für Dom- oder Wallfahrtskirchen, die wie der Kölner Dom häufig und von ausländischen Besuchern frequentiert werden, plant die Kirchenbank zudem die Einführung eines elektronischen Opferstockes. (mh)