Seit Wochen gehen Schüler in vielen Ländern auf die Straße, um gegen den Klimawandel zu kämpfen. Manch einem droht deshalb Ärger, auch von juristischer Seite. So hat zum Beispiel der Leiter des Comenius-Gymnasiums in Düsseldorf, Conrad Aust, angekündigt, Schüler, die während der Unterrichtszeit zur Demonstration gehen, der Bezirksregierung Düsseldorf zu melden. Alfred Platow, Gründer der auf nachhaltige Investments spezialisierten Fondsgesellschaft Ökoworld, findet das unerhört und stellt den Schülern seine Unterstützung in Aussicht.

Platow will einen Teil der Anwaltskosten übernehmen, sollten die Streikenden Rechtsbeistand in Anspruch nehmen. "Das Ganze wirkt so, als wolle Herr Aust Schülerinnen und Schüler abschrecken, ihr Demonstrationsrecht wahrzunehmen. Dass er der Bezirksregierung zusätzlich zur Anzahl der Fehlenden auch deren Namen melden will, ist einfach spießig und wird der Sache nicht gerecht", sagt der Nachhaltigkeitsexperte. Die Botschaft der "Fridays-for-Future"-Demos dürfe nicht in der Debatte um die Schulpflicht untergehen.

Politiker sollten Schüler ernst nehmen
Für den Ökoworld-Gründer stellen die Proteste eine Art angewandten Politik-Unterricht dar, der statt im Klassenzimmer auf den Straßen stattfindet. "Protest bedeutet Widerstand und nimmt dabei mitunter den Bruch von Regeln oder zumindest von Konventionen in Kauf", so Platow. Die Proteste der Schüler findet er mutig, weil junge Menschen diejenigen sind, die am stärksten von der politischen Starre und den endlosen Diskussionen beim Thema Klimaschutz betroffen sind. "Politiker sollten die Kinder und Jugendlichen endlich ernst nehmen", fordert Platow. (fp)