Krise 2022 abgehakt? Lebensversicherer schauen optimistisch nach vorne
Mitte 2022 war der Ausblick für Lebensversicherer sehr getrübt. Die Inflation und die daraus folgende Zinswende sorgten für Beitragsrückgänge. Mittlerweile sehen die Gesellschaften aber wieder Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken, wie eine Umfrage des GDV zeigt.
Die deutschen Lebensversicherer blicken deutlich optimistischer in die Zukunft als vor einem Jahr – damals hatten der Ukraine-Krieg und seine Folgen die Aussichten eingetrübt. Die Ertragserwartungen für die nächsten drei Jahre haben sich spürbar verbessert, wie aus der jährlichen Sonderumfrage des Ifo-Instituts im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zur Ertragslage im Versicherungssektor hervorgeht.
"Der Anteil der Lebensversicherer, die mittelfristig mit einer Verbesserung ihrer Ertragslage rechnen, hat sich von 19 Prozent im Vorjahr auf jetzt 54 Prozent mehr als verdoppelt", lässt sich GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in einer Pressemitteilung zitieren. Zugleich erwarten laut Umfrage 46 Prozent der befragten Unternehmen (Vorjahr: 71 %) eine gleichbleibende Entwicklung, während niemand (Vorjahr: 10 %) mit einer Verschlechterung rechnet.
Kein einheitliches Bild für die aktuelle Ertragslage
Kein einheitliches Bild ergeben die Ergebnisse der Umfrage für die aktuelle Ertragslage der Versicherer über alle Sparten. "21 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre momentane Ertragslage als günstig, im Vorjahr waren es 15 Prozent", so Asmussen. Gleichzeitig schätzen aber auch mehr Unternehmen ihre aktuelle Ertragslage als ungünstig ein – 22 nach 13 Prozent.
"Die Umfrageergebnisse zeigen, dass eine mögliche ungünstige Ertragssituation in den meisten Unternehmen mittelfristig überwunden werden kann", sagt Asmussen. So haben 80 Prozent der Versicherer, die ihre Ertragslage als ungünstig bezeichneten, eine optimistische Erwartungshaltung für die kommenden drei Jahre. Auch jene Unternehmen, die ihre Ertragslage bereits als günstig einschätzten, rechnen tendenziell mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung. (jb)