Der Danske Bank laufen die Kunden weg: Das dänische Institut hat im Zuge des Geldwäsche-Skandals in Estland in seinem Heimatland rund 11.000 Privatkunden verloren, berichten die News-Agenturen dpa und Reuters. Das entspricht 0,8 Prozent ihrer Privatkunden in Dänemark. Auch bei Geschäftskunden in Dänemark und Schweden bekommt die Bank nach eigenen Angaben die Schockwellen der Affäre zu spüren. Generell ist die Kundenzufriedenheit bei der Danske Bank im vergangenen Jahr gesunken.

Verwaltungsratschef Karsten Dybvad und Interimsvorstand Jesper Nielsen zeigen sich reuig: Die Bank sei ihrer Verantwortung beim Aufarbeiten des Skandals nicht gerecht geworden, dadurch habe sie bei den Kunden an Vertrauen eingebüßt. Das gilt auch für Anleger: Seit Anfang 2018 ist der Aktienkurs des Geldhauses um rund 47 Prozent gefallen. Der damalige Vorstandschef Thomas Borgen hatte Ende vergangenen Jahres Konsequenzen gezogen und seinen Posten niedergelegt.

Staatsanwaltschaft prüft die Vorwürfe
Die Danske Bank steht im Verdacht, über ihre estnische Niederlassung zwischen 2007 und 2015 rund neun Milliarden US-Dollar an schmutzigem Geld gewaschen zu haben, das hauptsächlich aus Russland stammte. Die Affäre hat Dänemark erschüttert. Die dänische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen das Institut erhoben und prüft nun, ob die Danske Bank in ihrer estnischen Dependance gegen Vorschriften zur Vermeidung von Geldwäsche verstoßen hat. (fp)