"Ein Gehaltsplus von insgesamt fast elf Prozent kann sich doch sehen lassen", erklärte LBBW-Personalchefin Christine Neuberger in einem Interview mit dem Magazin "Gemeinsam Gestalten", das vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) herausgegeben wird. Sie verwies darauf, dass die Inflation zuletzt deutlich zurückgegangen sei. "Man darf zudem nicht ausblenden, dass es auch zahlreiche betriebliche und staatliche Kompensationsmaßnahmen gegeben hat."

Die Arbeitgeber hatten beim zweiten Verhandlungstermin der Tarifrunde in der vergangenen Woche ihr Gehaltsangebot von 9,5 auf 10,8 Prozent angehoben, bei einer Laufzeit von 35 Monaten. Die Gewerkschaften lehnten das ab, auch mit Verweis auf die aus ihrer Sicht viel zu lange Laufzeit.

Die Arbeitgeber hatten den klaren Wunsch, "einen Abschluss zu erzielen. Deswegen haben wir unser erstes Angebot deutlich nachgebessert und sind dabei hart an die Schmerzgrenze dessen gegangen, was für unsere Institute noch verkraftbar ist", sagte Neuberger, die Mitglied der Verhandlungsdelegation der öffentlichen Banken ist.

Dort ist auch KfW-Personalchef Robert Szwedo vertreten. Er sagte gegenüber dem Magazin "Gemeinsam Gestalten", dass die Banken ihre Kostenbelastung im Blick behalten müssten. Das vorgelegte Angebot liege deutlich über dem, was in anderen Branchen vereinbart worden sei. Die lange Laufzeit sei zudem dafür gedacht, Planungssicherheit zu geben.

Nächster Verhandlungstermin am 10. Oktober
Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten, und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will sogar 14,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Der nächste Verhandlungstermin ist für den 10. Oktober angesetzt. Getagt wird dann in Mainz. Neuberger sagte, sie hoffe sehr, dass es dann zu einer Einigung kommen werde. "Und zwar im Sinne unserer Mitarbeitenden, die eine baldige Lohnerhöhung wirklich verdient haben", erklärte sie.

Der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken gehören laut Webseite derzeit 45 VÖB-Mitgliedsinstitute mit rund 60.000 Beschäftigten an, darunter beispielsweise auch BayernLB, Helaba und Dekabank. (mb/Bloomberg)