Nikolay Storonsky ist der erste Fintech-Unternehmer Großbritanniens, der ein Milliardenvermögen angehäuft hat – und das bereits im Alter von 36 Jahren. Der Russe mit britischem Pass hat die Smartphone-Bank Revolut mitgegründet. Laut dem Ranking "Tech Hot 100" der britischen Zeitung "Daily Telegraph", über das die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, kommt Storonsky auf ein Vermögen von 1,06 Milliarden Pfund. Umgerechnet sind das fast 1,2 Milliarden Euro.

Vor sieben Jahren hatten Storonsky und sein Bekannter Vlad Yatsenko die Idee für die Neobank, im Jahr 2015 starteten sie durch. Inzwischen kann Revolut ein beachtliches Wachstum verzeichnen und hat nach eigenen Angaben mehr als zehn Millionen Kunden. Diese können mit der App des Online-Instituts unter anderem weltweit Geldüberweisungen, Währungswechsel und Aktiengeschäfte abwickeln.

Corona-Krise belastet das Geschäft
Storonsky hat in Moskau Physik und Wirtschaft studiert und war außerdem bei Schwimmwettkämpfen erfolgreich. Inzwischen beschäftigt er rund 1600 Mitarbeiter. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde wurde Revolut mit 5,5 Milliarden US-Dollar bewertet, schreibt die FAZ – obwohl sie im vergangenen Jahr noch mehr als hundert Millionen Pfund Verlust geschrieben hatte. Die Finanzierungsrunde fand allerdings vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie statt. 

Im Zuge der Corona-Krise sind die Gebühreneinnahmen aus grenzüberschreitenden Transaktionen um 60 Prozent eingebrochen. Sein Institut sei aber breit diversifiziert, versichert Londons erster Fintech-Milliardär. Mitgründer Yatsenko hält übrigens einen kleineren Anteil an Revolut. Mit einem Vermögen von geschätzten 188 Millionen Pfund steht er deshalb auf der "Tech Hot 100"-Liste nur auf Platz zehn. (fp)