Die Zahl der Angestellten in Luxemburgs Fondsbranche ist im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent gestiegen. Dies geht aus dem Jahresbericht der Finanzaufsicht CSSF des Großherzogtums hervor. Demnach kletterte die Zahl der bei Investmentgesellschaften beschäftigten Menschen von 4.513 auf 4.969. Dem Bericht zufolge registrierten sich 15 neue Asset Manager in dem Land, fünf gaben ihre Lizenz zurück. Die Zahl der Fondsgesellschaften kletterte damit auf 306.

In diesem und den kommenden Jahren dürfte das Großherzogtum jedoch noch deutlich mehr Asset Manager und damit verbundene Arbeitsplätze anlocken. Dies meinte jedenfalls Nicolas Mackel, Chef des Finanzlobbyverbands des Großherzogtums, in einem Gespräch mit der Zeitung "Financial Times". Demnach setzten viele britische Fondsanbieter nun ihre Planungen für den Brexit in die Tat um und bauen Präsenzen in dem EU-Zwergstaat auf oder erweitern diese.

Luxemburg und Dublin weit vorne
Damit wollen sich die Anbieter für einen ungeordneten Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union wappnen. Angesichts des zähen Verhandlungsverlaufs wächst die Befürchtung wächst, dass es zu einem harten Brexit kommt und britische Anbieter ihre Fonds nicht mehr in der EU vertreiben können.

Neben Luxemburg buhlt vor allem auch Irland um Brexit-Flüchtlinge. Weit abgeschlagen liegen im Fondsbereich dagegen Paris oder Frankfurt. So bauen M&G, Columbia Threadneedle oder Legg Mason Präsenzen in Luxemburg oder Dublin auf oder aus. (ert)