Die Allianz hat wegen eines Streits in den USA um Investments in Hedgefonds ihrer Fondstochter Allianz Global Investors (Allianz GI) nun auch Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht. Die Bafin habe eigene Ermittlungen in dem Fall gestartet, wie das "Handelsblatt" schreibt. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf "mehrere mit der Sache vertraute Personen" über den Schritt der Behörde berichtet. In den USA haben die Wertpapieraufsicht SEC und das Justizministerium bereits Anfang August Ermittlungen aufgenommen

Anlass der Untersuchungen ist ein Streit der Allianz GI mit mehreren US-Pensionsfonds um deren Investments in die "Structured-Alpha-Fonds" des Asset Managers. Die Portfolios verfolgen einen Absolute-Return-Ansatz mittels Optionsstrategien und erlitten massive Verluste, als die Märkte Ende des ersten Quartals 2020 infolge der Corona-Pandemie einbrachen. Die Pensionsfonds und andere Anleger klagen daher auf Schadensersatz gegen die Allianz. Der Vorwurf: Die Fondsgesellschaft habe ihr Risikomanagement nicht im Griff gehabt und die Portfolios nicht mit zusätzlichen Optionen gegen einen Börsenrutsch abgesichert. Die Fondsanleger machen Verluste von bis zu sechs Milliarden US.-Dollar geltend. 

Faktensammlen
Bei der Bafin seien mehrere Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen mit dem Fall beschäftigt, berichten die Medien unter Berufung auf die Insider. Die Behörden-Experten würden prüfen, ob Führungskräfte der Allianz außerhalb des Fondsbereichs von den Ereignissen, die zu den Milliardenverlusten führten, wussten oder daran beteiligt waren. Die Ermittlungen der Bafin befänden sich noch in der Phase, in der Fakten zusammengetragen würden, heißt es weiter. (jb)