Der Bielefelder Familienkonzern Oetker, der weltweit Nahrungsmittelunternehmen besitzt, debattiert über die Zukunft des unternehmenseigenen Bankhauses Lampe. "Die Prüfung befindet sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium", zitiert die "Rheinische Post" einen Sprecher des Unternehmens.

Mögliche Szenarien seien ein Verkauf der Düsseldorfer Privatbank oder eine Partnerschaft mit einem anderen Geldhaus – potenzielle Interessenten seien bereits angesprochen worden. Es gebe aber keinen konkreten Zeitplan, bis wann die Überprüfung abgeschlossen werden soll, heißt es laut der Zeitung weiter. Der Branchendienst "Platow-Brief" hatte als erster über die Oetker-Pläne berichtet.

Gewinn im Jahr 2016 nur dank Verkauf von Universal-Investment
Dem Bankhaus hatten der Meldung zufolge zuletzt vor allem die Niedrigzinsen, hohen Investitionen für die Digitalisierung und die Umsetzung der Mifid-II-Regulierung zu schaffen gemacht. Das 1852 gegründete Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit gut 600 Mitarbeitern einen Überschuss von knapp 15 Millionen Euro, leicht unter dem Vorjahresergebnis. 

Für das Jahr 2016 hatte das Institut aber noch einen Bilanzgewinn von 55 Millionen Euro ausgewiesen. Diese Zahl enthielt aber einen Sonderertrag durch den Verkauf von Anteilen an der Service-Kapitalverwaltungsgesellschafft Universal-Investment, der offenbar half, im operativen Geschäft ein deutliches Minus im zweistelligen Millionenbereich zu vermeiden, wie es aus Bankenkreisen geheißen habe. Damals hatte Lampe auch einen Arbeitsplatzabbau angekündigt: 38 von 626 Stellen sollten einer Betriebsvereinbarung zufolge wegfallen. (jb)