N26 geht davon aus, dass die derzeit auf Anweisung der Finanzaufsicht Bafin bestehende Beschränkung beim Wachstum auf 50.000 Neukunden im Monat bald auf 60.000 Kunden angehoben wird. Eine finale Entscheidung der Behörde liegt aber nicht vor. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine E-Mail der beiden Gründer und Co-Chefs Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf an Investoren. Zuerst hatte die "Financial Times" darüber berichtet. Die Aufsicht äußerte sich auf Anfrage nicht dazu. 

"Wir können bestätigen, dass wir unsere Investoren über die jüngsten Gespräche mit der Bafin und eine avisierte Anhebung der Wachstumseinschränkung informiert haben", teilte aber eine Sprecherin von N26 mit. "Wir begrüßen die konstruktive und sachorientierte Vorgehensweise des Regulators und insbesondere die sehr enge Zusammenarbeit. Eine Anhebung der Wachstumseinschränkung betrachten wir als Anerkennung unserer bisherigen Arbeit und sind zuversichtlich, dass in den kommenden Monaten den Fortschritten entsprechend weitere Lockerungen vorgenommen werden."

Sonderprüfer der Bafin
Die Smartphone-Bank hat seit November 2021 einen Sonderbeauftragten der Bafin im Unternehmen. Erst im Sommer verlängerte die Aufsicht verschiedene Auflagen. Sie ist der Ansicht, dass die Neobank viele Jahre zu schnell gewachsen ist und ihre Prozesse und Kontrollen nicht entsprechend weiterentwickelt hat, vor allem gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Daher darf die Berliner Bank nur maximal 50.000 Neukunden pro Monat aufnehmen. Im kommenden Jahr will N26 erstmals schwarze Zahlen schreiben – auch wenn die Wachstumsbeschränkungen dann noch existieren sollten. (jb)