Die chinesische Regierung macht Ernst mit ihrer Kampagne gegen die Digitalwährung Bitcoin: Wie Spiegel Online berichtet, sind am 14. September die ersten Handelsplattformen offiziell dazu aufgefordert worden, den Tauschhandel einzustellen. Bereits in der vergangenen Woche kursierten Berichte, laut denen China den Handel mit der digitalen Währung stoppen will.

Diese nun bekannt gewordene Entscheidung der chinesischen Regierung hat Konsequenzen: BTC China, eine der größten Bitcoin-Börsen der Welt, wird Ende September ihre Konten schließen, wie das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf eine Twitter-Mitteilung der Handelsplattform schreibt.

Man habe die Ankündigung der Aufsichtsbehörden sorgfältig geprüft, heißt es dort, und entschieden, dass "BTC China den Handel am 30. September komplett einstellen wird", zitiert Spiegel Online. BTC China gilt als dem Volumen nach zweitgrößter Bitcoin-Handelsplatz Chinas und als drittgrößter der Welt.

China missfällt Anonymität
Die Regierung in Peking greift dem Vernehmen nach gegen die Kryptowährungen vor allem aus dem Grund hart durch, weil Handelsgeschäfte weitgehend anonym abgewickelt werden können. Die Transaktionen werden verschlüsselt übertragen und sind nur schwer einzelnen Personen zuzuordnen. Somit seien sie nicht kontrollierbar und damit auch zur Geldwäsche geeignet.

Das Reich der Mitte gilt als wichtigster Markt für die Digitalwährung. Die Nachricht über das baldige Ende von BTC haben den Kurs in den vergangenen Tagen auf Talfahrt geschickt. Während Bitcoin vor zwei Wochen noch fast den Rekordwert von 5.000 US-Dollar erreichte, sackte der Wert bis Donnerstagnachmittag laut der Internetseite "Coinbase" auf umgerechnet 3.400 Dollar ab.

Neben den Entwicklungen auf dem chinesischen Markt könnten eventuell auch die Äußerungen des Chefs der US-Großbank JP Morgan den Kurs ins Wanken gebracht haben. Jamie Dimon bezeichnete Bitcoin als "Betrug". Er orakelte, dass der jüngste Anstieg der Digitalwährung nicht gut enden werde. (jb)