Die Traditionsbank Metzler will bis 2028 rund zehn Prozent der Stellen streichen. Dies teilte das Institut mit. "Dieser Wert dient als Orientierungsgröße, die abhängig von der Geschäftsentwicklung atmet", heißt es in der Mitteilung weiter. Der Personalabbau solle sozialverträglich gestaltet werden. Die Frankfurter Bank werde hierfür unter anderem die natürliche Fluktuation, die Verlängerung der bestehenden Altersteilzeitregelung sowie das Angebot, neue Rollen im Unternehmen zu übernehmen, nutzen.

"Gegenwärtig sind unsere Kunden vielfach mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert", begründet Gerhard Wiesheu, Vorstandssprecher der Privatbank, die Kürzungen. "Diese reichen von geopolitischen Herausforderungen über globale Megatrends wie die Dekarbonisierung bis hin zu technologischen Entwicklungsschüben wie die Digitalisierung." Das Institut wolle die Voraussetzungen schaffen, um in jene Bereiche zu investieren, die für Kunden in Zeiten globaler Veränderungsprozesse von entscheidender Bedeutung seien.

Generationen, nicht Quartale
Das Institut rechne in Deutschland mit wachsenden Vermögen, die zu einer zunehmenden Nachfrage nach komplexen und nachhaltigen Vermögensverwaltungs-Dienstleistungen führen würden. Zugleich steige der Bedarf an Altersvorsorgemodellen in deutschen Unternehmen. Diese seien notwendig, um angesichts des Fachkräftemangels künftig als attraktiver Arbeitgeber Mitarbeiter halten und gewinnen zu können. Angesichts der demografischen Entwicklung stehe bei immer mehr Unternehmen zudem die Nachfolgefrage an.

"Aus einer Position der Stärke entwickeln wir uns kontinuierlich weiter, um unsere Kunden auch morgen bestmöglich zu unterstützen", führt Wiesheu aus. "Denn für Metzler zählen nicht die kommenden Quartale, sondern die kommenden Generationen." Daher werde sich das Geldhaus auf jene Produkte und Dienstleistungen konzentrieren, mit denen das Bankhaus "signifikanten Mehrwert" für Kunden schaffe, heißt es in der Mitteilung weiter. In Feldern, in denen dies nicht der Fall sei, arbeite das Bankhaus künftig im administrativen Bereich stärker mit Partnern zusammen, insbesondere im Asset Management.

Multi-Asset und Aktien im Fokus
Die Asset-Management-Einheit werde sich als aktiver Manager auf die Kernkompetenzen Asset- und Pension-Management konzentrieren und dabei den Fokus auf Nachhaltigkeit und Altersvorsorge legen. Damit einher gehe die Ausrichtung auf die Anlagestrategien Multi-Asset und Aktien. "Metzler Asset Management wird darüber hinaus strategisch die DACH-Region als Kernmarkt in den Mittelpunkt stellen und sich international weiter fokussieren", heißt es in der Mitteilung weiter.

Im Private Banking soll das Geschäft mit vermögenden Privatkunden ausgebaut werden. Zudem sieht das Haus Potenzial im Bereich der Unternehmensnachfolge. Bei Unternehmenskunden bestehe ein steigender Bedarf an Eigen- und Fremdkapital, "getrieben durch die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft sowie Investitionen in Innovation und Digitalisierung". (ert)