David Solomon, Chef von Goldman Sachs, kann sich über eine stattliche Entlohnung für 2019 freuen. Für sein erstes volles Jahr an der Spitze der US-Investmentbank soll der Nachfolger von Lloyd Blankfein insgesamt 27,5 Millionen US-Dollar erhalten, meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Davon entfallen gerade einmal zwei Millionen Dollar auf das Fixgehalt. Der Rest sind erfolgsabhängige Boni – und die treiben, wie die FAZ berichtet, nun Aktionärsberater auf die Barrikaden.

Im vergangenen Jahr hatten sich bei der Bank einige Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. So war der Unternehmensgewinn um fast 20 Prozent gesunken, auf 8,5 Milliarden US-Dollar. Zudem musste Goldman Sachs hohe Rückstellungen bilden, um mögliche Strafzahlungen begleichen zu können. Das Institut war in den Skandal um Geldwäschegeschäfte und Korruption rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt. Dass Solomon einen hohen Erfolgsbonus nach Hause tragen soll, schmeckt vor diesem Hintergrund nicht jedem.

Aktionäre könnten Goldman-Führung abwatschen
Der Stimmrechtsberater ISS legt den Anteilseignern der Bank nahe, auf der Hauptversammlung am Donnerstag (30. April) gegen das Gehaltspaket für Solomon zu stimmen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Viele Fonds und Großinvestoren richten sich nach den ISS-Empfehlungen. Stimmen die Aktionäre tatsächlich gegen die Spitzengehälter von Solomon und anderen Goldman-Sachs-Oberen, ist ihr Votum zwar rechtlich nicht bindend. Es hat aber dennoch ein hohes Gewicht. Möglich also, dass die Bank-Spitze mit weniger Geld nach Hause geht als gedacht. (fp)