Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat sich in die Diskussion um Filialschließungen von Sparkassen eingeschaltet, berichtet die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt". In einem Brief an die Verwaltungsräte der elf Brandenburger Sparkassen sowie den Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbands, Ludger Weskamp, äußerte SPD-Politiker Woidke seine Sorge über den geplanten Abbau von Filialen der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und der Sparkasse Uckermark.

"Die Ankündigung von solchen Schließungen im Geschäftsstellennetz sind bei den Bürgerinnen und Bürgern häufig mit der Sorge vor einem Verlust des persönlichen Kontakts vor Ort verbunden", zitiert das "Handelsblatt" aus dem Schreiben. Vor allem ältere Menschen könnten sich von der gewohnten Grundversorgung der Sparkassen abgeschnitten fühlen. Zuvor hatten bereits die "Märkische Oderzeitung" und der "Nordkurier" über den Brief berichtet.

Ungewöhnlicher Schritt
Die Mittelbrandenburgische Sparkasse aus Potsdam, die zu den bundesweit größten Sparkassen zählt, will Medienberichten zufolge 30 ihrer 141 Filialen dichtmachen. Die Sparkasse Uckermark plant, fünf kleinere Filialen zu schließen. Die Institute reihen sich damit in einen bundesweiten Trend ein. Allein 2022 schlossen die Banken hierzulande 1.266 Zweigstellen. Ihre Zahl sank somit um 5,8 Prozent auf 20.446, wie jüngst die Statistik der Bundesbank zeigte.

Gegen den Abbau der Sparkassen-Schalter in Brandenburg hatte sich Protest geregt. Dass sich jedoch der Ministerpräsident eines Bundeslandes in die Diskussion einschaltet, gilt als ungewöhnlich. In den Verwaltungsräten der öffentlich-rechtlichen Institute sitzen meist auch Kommunalpolitiker. Der Schließung einer Filiale muss dem brandenburgischen Sparkassengesetz zufolge der Verwaltungsrat zustimmen, berichtet das "Handelsblatt". (ert)