Vor rund einem Jahr ging die Fondsplattform Morgenfund an den Start, die aus der Fondsverwaltungsplattform IKS der DWS hervorgegangen war. Das Joint Venture, an dem die DWS 30 Prozent und Blackfin Capital Partners die übrigen 70 Prozent hält, bietet nun nicht nur DWS-Fonds, sondern auch Portfolios anderer Asset Manager und möchte so den Konkurrenzkampf mit den bestehenden Depotanbietern für Finanzintermediäre aufnehmen. Chef der neuen Plattform ist Rudolf Geyer, der langjährige Chef der Ebase (nun FNZ Bank), ein Urgestein der Branche. Im Gespräch mit FONDS professionell zieht er eine erste Bilanz.

Der Start verlief Geyer zufolge gut, fast alle ehemaligen IKS-Kunden blieben treu. Weniger als ein Prozent kündigte das Depot – ein sehr guter Wert bei rund einer Million übernommener Kunden. Das Neugeschäft nahm aber auch schon Fahrt auf, wobei sich Geyer und sein Team im Moment auf den Bereich "Morgenfund Connect" mit der Zielgruppe der Finanzintermediäre konzentrieren. "Wir haben bereits Vereinbarungen mit insgesamt 70 Partnern, darunter alle Maklerpools sowie Vertriebsorganisationen und deutsche Versicherer", so der Morgenfund-Chef.

Auch offen für Zukäufe
Für die Zukunft hat sich Morgenfund zwei Ziele gesetzt: Zum einen aus der Depotverwaltung der DWS eine wettbewerbsfähige Fondsplattform mit europäischem Anspruch zu formen. "Dafür müssen wir zunächst zügig Schwächen bei der Digitalisierung und der Effizienz abstellen, gerade um beim Neugeschäft noch weiter Fahrt aufzunehmen", berichtet Geyer. Das andere Ziel sei natürlich, zu wachsen und den Unternehmenswert zu steigern. "Es wird sich zeigen, ob wir unsere Ziele durch Zukäufe oder aus eigener Kraft erreichen. Grundsätzlich sind wir hier offen."

Die Schwächen der IT benennt Geyer auch offen. "Das eine ist die Geschwindigkeit. Dafür muss die physische Infrastruktur, die wir aktuell noch nutzen, in eine cloudbasierte Lösung mit allen Kern- und Satellitensystemen übertragen werden. Bei diesem Projekt machen wir gute Fortschritte, sodass ich persönlich davon ausgehe, dass wir in den nächsten zwei bis drei Monaten 'cloud-ready' sind." (jb)


Ausgewählte Aussagen aus dem Gespräch mit Rudolf Geyer finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach durchklicken! Das vollständige Interview können Sie in der aktuellen Ausgabe 4/2023 von FONDS professionell lesen oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.