Die Berliner Smartphone-Bank N26 hat im vergangenen Jahr ihren Verlust deutlich ausgeweitet, rechnet aber mit einer baldigen Besserung. Der Jahresfehlbetrag belief sich auf rund 213 Millionen Euro, verglichen mit 172 Millionen Euro im Jahr zuvor, wie N26 am Mittwoch (29.11.) mitteilte. Als Grund nannte die Bank teure Ausgaben für die eigene Infrastruktur. Nach Rüffeln der Aufsicht musste das Fintech unter anderem in Compliance und eine wirksamere Bekämpfung von Finanzkriminalität investieren.

Für das laufende Jahr rechnet N26 mit einem mehr als halbierten Verlust von rund 100 Millionen Euro. In der zweiten Jahreshälfte 2024 will das Unternehmen dann auf monatlicher Basis profitabel sein.

Acht Milliarden Euro Kundeneinlagen in Sicht
Bei der Präsentation der Geschäftszahlen informierte N26 auch über eine Reihe weiterer Entwicklungen. So steigerte die Bank vor dem Hintergrund der seit Ende 2021 geltenden aufsichtsrechtlichen Wachstumsbeschränkung die Zahl ihrer ertragsrelevanten Kunden im Jahr 2022 um 300.000 auf vier Millionen. Ende dieses Jahres wird N26 voraussichtlich rund acht Milliarden Euro an Kundeneinlagen verwalten, was einem Anstieg von rund elf Prozent zum Vorjahr entspricht. Der Anteil der Zinserträge an den Gesamterträgen soll von 30 auf 40 Prozent steigen. Auch auf der Produktseite gibt es Neuigkeiten: In Partnerschaft mit dem deutschen Finanzdienstleister Upvest sollen N26-Kunden im ersten Halbjahr 2024 die Möglichkeit erhalten, Aktien und ETFs direkt in der N26-App zu handeln.

Seit der Gründung durch Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal im Jahr 2013 hat N26 fast 1,8 Milliarden Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) von Investoren eingesammelt. Vor zwei Jahren wurde die Bank in einer Finanzierungsrunde mit über neun Milliarden Dollar bewertet und war damit zeitweise so viel wert wie die Commerzbank. (Bloomberg/fp)