Martin Zielke erlaubt sich bei seinem Abschied von der Commerzbank eine großzügige Geste: Nach Informationen des "Handelsblatts" hat der scheidende Vorstandschef intern angekündigt, auf eine variable Vergütung in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zu verzichten. Vertraglich würde ihm das Geld eigentlich zustehen, meldet die Zeitung unter Berufung auf Commerzbank-Kreise. Zielke hat sich aber offenbar dazu entschieden, dem Geldhaus finanziell entgegenzukommen.

Der Vorstandschef will seinen Posten nach eigenen Angaben bis spätestens Ende dieses Jahres räumen. Dabei geht er trotz des mutmaßlichen Verzichts auf die variable Vergütung nicht mit leeren Händen: Zielkes Vertrag sieht laut "Handelsblatt" vor, dass er sein Grundgehalt von zuletzt 1,67 Millionen Euro pro Jahr bis Auslaufen seines Vertrags im November 2023 weiterbezieht.

Wer wird Chef anstelle des Chefs?
Der Aufsichtsrat von Deutschlands zweitgrößter Geschäftsbank berät am heutigen Mittwoch (8. Juli 2020) darüber, wie es nach dem Abgang von Zielke und von Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann weitergehen soll. Insider halten es für möglich, dass der Aufsichtsrat Zielkes vorzeitiges Ausscheiden aus der Commerzbank beschließen wird, ohne allerdings ein konkretes Datum zu nennen – denn einen Nachfolger gibt es bisher nicht. 

Intern gelten Medienberichten zufolge Firmenkundenchef Roland Boekhout und Finanzchefin Bettina Orlopp als mögliche Nachfolger. Auch externe Kandidaten sind aber nicht ausgeschlossen. Die Entscheidung über Zielkes Nachfolge soll wohl erst dann fallen, wenn es einen neuen Aufsichtsratschef gibt. (fp)