Die Deutsche Leasing hat – nach der schweren Cyberattacke vor zwei Wochen – damit begonnen, ihre IT-Systeme nach und nach wieder hochzufahren. So funktioniert etwa der Zahlungsverkehr wieder. Und täglich kommen neue Anwendungen dazu, wie der öffentlich-rechtliche Anbieter von Leasing-Verträgen auf seiner Internetseite mitteilt. 

Er betont auch, dass der Hackerangriff den größten Teil der IT-Infrastruktur nicht getroffen habe. "Aus Sicherheitsgründen und mit Blick auf Schnittstellen zu unseren Kunden und Partnern war es uns geboten, die IT insgesamt herunterzufahren", schreibt die Gesellschaft. 

Keine Lösegeldforderungen
Die Sparkassen-Tochter teilte ferner auf Anfrage des "Handelsblatts" mit, dass sie nach wie vor keine Lösegeldforderungen erhalten habe. Zudem hat sie eigenen Angaben zufolge keinen Hinweis darauf, dass Daten entwendet wurden. "Hier sind die Analysen noch nicht abgeschlossen", teilte sie der Zeitung aber auch mit.

Die Deutsche Leasing reagierte auf den am 3. Juni erfolgten Cyberangriff mit einem Notfallplan, der die Abschaltung sämtlicher IT-Systeme nach sich zog. In der Folge konnten rund 2.500 Mitarbeiter nicht ins Büro kommen und mussten zuhause bleiben. Damit konnte das Unternehmen auch kein Neugeschäft machen.

Immer mehr Hackerangriffe
In Deutschland warnen die Sicherheitsbehörden auch wegen des Ukraine-Kriegs seit Monaten vor verstärkten Hackerangriffen. Im Mai wurde die Autowerkstattkette ATU Opfer einer Attacke. Im April traf es den Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall. Finanzdienstleister wurden in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder Opfer von Datendiebstählen, die Cyberkriminelle begingen. (jb)