Viele Jahreshauptversammlungen (HV) könnten in diesem Jahr spannender ausfallen als üblich. Eine Untersuchung von NN Investment Partners (NNIP) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass zahlreiche Unternehmen Aktionären mehr Möglichkeiten einräumen wollen, auf der HV über ihre Nachhaltigkeitsstrategie abzustimmen. "Neben anderen Themen werden Unternehmen damit beginnen, die Einflussnahme bei Klima- sowie Diversitätsfragen auf die Tagesordnung ihrer Hauptversammlungen zu setzen", heißt es von NNIP. Investoren bekommen dadurch einen stärkeren Hebel an die Hand, die Firmenpolitik mit ihrem Engagement in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Aktionäre dürften die Gestaltungschancen, die sich ihnen beim Thema Nachhaltigkeit eröffnen, durchaus nutzen, glaubt man bei der Fondsgesellschaft. Die UN-Klimakonferenz im laufenden Jahr wird das Gefühl der Dringlichkeit, das den Kampf gegen den Klimawandel begleitet, wohl noch verstärken. Das hat nicht nur Folgen für Unternehmen, sondern auch für Fondsanbieter. "Investoren werden mehr Transparenz über die Wirkung von Investitionen fordern", schreiben NNIP-Experten. Sie raten Asset Managern dazu, ihre Berichterstattung zu verbessern und ihre Datenverarbeitungsprozesse auf die steigenden Ansprüche ihrer Kunden abzustimmen.

Eine Branche im Wandel
Vermögensverwalter dürften sich immer häufiger zusammenschließen, um durch eigenes Engagement Veränderungen in der Wirtschaftswelt anzustoßen, heißt es im NNIP-Report. Neue regulatorische Anforderungen wie die EU-Offenlegungsverordnung und die EU-Taxonomie dürften die Branche zusätzlich verändern. Für Retail-Anleger sind das gute Aussichten: Es wird für sie perspektivisch einfacher, Produkte zu vergleichen und einen Überblick zu bekommen, wie und wofür ihr Kapital eingesetzt wird. In den kommenden Jahren dürften Hauptversammlungen also ebenfalls interessant werden. (fp)