Im Norden Deutschlands zwischen Hamburg und Schwerin bahnt sich eine Bankenfusion an. Die Raiffeisenbank Büchen-Crivitz-Hagenow-Plate und die Raiffeisenbank Südstormarn Mölln befinden sich in Gesprächen über einen Zusammenschluss, wie die Genossenschaftsbanken mitteilen. Die neue Bank würde eine Bilanzsumme von rund zwei Milliarden Euro sowie 260 Mitarbeiter und 50.000 Kunden haben. Den Vorstand der fusionierten Bank sollen, wenn die Mitgliederversammlungen zustimmen, zukünftig Guido Bloch, Daniel Horn und Kai Schubert bilden. Heiko Ernst, bisher noch Vorstand der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln, werde in den Ruhestand gehen.

Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken wollen mit dem Schritt ihre Kräfte bündeln, um eine noch leistungsfähigere Genossenschaftsbank in der Region zu schaffen. Der Wirtschaftsraum zwischen Ahrensburg und Crivitz entlang der Wirtschaftsachse der A24 könne so noch besser als bisher unterstützt werden, heißt es weiter in der Mitteilung. Auch für die Mitarbeiter würden sich hervorragende Zukunftsperspektiven ergeben. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht vorgesehen.

Im Fusionsfieber
Die beiden Institute befinden sich mit ihren Plänen in guter Gesellschaft. Auch viele andere deutsche Genossenschaftsbanken zeigen sich offen für Fusionen, wie kürzlich eine Umfrage des Genoverbandes ergab, an der sich 197 der 286 im Verband organisierten Volks- und Raiffeisenbanken beteiligt haben. Als wichtigste Gründe für diese Offenheit nennen 78 Prozent der befragten Banken den Fachkräftemangel, 67 Prozent verweisen auf die zunehmende Regulierung. Es folgen mit 32 Prozent das Erreichen einer kritischen Betriebsgröße sowie steigende Kundenanforderungen mit 23 Prozent. Allein im laufenden Jahr seien 18 Fusionen unter Mitgliedsbanken geplant, betont der Verband. (jb)