Die Spardabank Hannover will ihren Kunden attraktive Zinsangebote unterbreiten und setzt dafür auf eine Kooperation mit dem Berliner Fintech Raisin, das in Deutschland unter der Marke "Weltsparen" bekannt ist. Ab sofort können Kunden der Bank Einlagen auf Fest- und Tagesgeldkonten bei anderen europäischen Banken tätigen und so von den zum Teil höheren Zinsen im Ausland profitieren.

Die Bank stellt dafür verschiedene Angebote zur Verfügung, die laut eigener Aussage auf unabhängigen Verbraucherempfehlungen basieren. Der Abschluss ist direkt über die Webseite oder das Online-Banking möglich, ebenso wie über Videoberatung oder in der Filiale. "Selbstverständlich bieten wir als Genossenschaftsbank und vertrauensvoller Partner nur Einlagen bei ausgezeichneten Banken an", sagt Jochen Ramakers, stellvertretender Vorstandschef der Spardabank Hannover. Die beiden Partner verweisen auch auf den gesetzlichen Einlagenschutz der EU. Dieser greift bei Sparbeträgen von bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank mit Sitz in der EU.

Vermeidung von "Strafzinsen für alle"
Die norddeutsche Spardabank ist nicht das einzige Institut, das Kunden mit attraktiveren Zinsen auf Spareinlagen ködern möchte. Weltsparen kooperiert laut eigener Aussage mittlerweile mit weit über hundert Banken, darunter viele Genossenschaftsbanken. Auch Kunden der Privatbank Hauck & Aufhäuser können seit März Geld über das Fintech im europäischen Ausland anlegen. Für die Geldhäuser hat die Kooperation einen wesentlichen Vorteil: Sie können damit die Höhe der Einlagen bei sich selbst senken und Kunden mit hohen Einlagesummen die Erhebung von "Verwahrentgelten" möglicherweise ersparen. Für Guthaben müssen Banken bekanntlich seit geraumer Zeit einen Strafzins zahlen, wenn sie diese Mittel über Nacht bei der Europäischen Zentralbank lagern. (fp)