Die Nürnberger wird mit der Umsetzung ihres Effizienzprogramms "Fit für die Zukunft" beginnen, das sie bereits Ende 2023 angekündigt hatte. Die notwendigen Verhandlungen mit dem Betriebsrat sind kürzlich beendet worden. Denn die Gesellschaft, die bis 2026 rund 75 Millionen Euro bei ihren Kosten einsparen und insgesamt effizienter werden möchte, wird zwar Prozesse optimieren, aber auch Stellen abbauen. Anfangs war in Medienberichten von 500 weniger Vollzeitstellen die Rede, nun sollen sogar rund 600 Mitarbeiter gehen, weil durch neue Arbeitsprozesse einfache Aufgaben wegfallen. Das geht aus einer Mitteilung des Versicherers hervor.

Der Versicherer betont in der Mitteilung aber, dass der Abbau sozialverträglich erfolgen soll. So sollen "mit Blick auf anstehende Renteneintritte bis 2030" Teilzeitlösungen gefördert und flexible Arbeitszeitmodelle berücksichtigt werden. Allerdings bietet die Nürnberger parallel, um den auf der anderen Seite bestehenden Fachkräftemangel auszugleichen, interne Qualifizierungsmöglichkeiten. "Die Nürnberger hat eine 140-jährige Tradition der Verantwortung für unsere Mitarbeitenden, Kunden und Vermittler. Deshalb stoßen wir Maßnahmen an, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichern. Gleichzeitig sind wir fair gegenüber unseren Mitarbeitenden und nehmen unsere soziale Verantwortung ernst", lässt sich Harald Rosenberger, Vorstandschef der Nürnberger, zitieren.

Probleme wegen Elementarschäden
Der Grund für die Maßnahmen ist die Geschäftsentwicklung. Im vergangenen Jahr blieb der Konzernumsatz zwar stabil bei 4,4 Milliarden Euro, allerdings sank das Konzernergebnis vor allem wegen der hohen Inflation und erheblichen Elementarschäden in der Schadenversicherung von 69,8 Millionen Euro auf 42,8 Millionen Euro. (jb)