Die Beschäftigten von Landesbanken, Förderbanken, Bausparkassen und anderen öffentlichen Banken in Deutschland schauen am Donnerstag (12.9.) gespannt nach Darmstadt. Dort gehen die Tarifverhandlungen weiter, nachdem ein erster Termin ohne Einigung geblieben war. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg".

Bislang lagen beide Seiten weit auseinander. Das erste Angebot der Banken-Arbeitgeber sah eine Tariferhöhung von 9,5 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 43 Monaten vor. Die Gewerkschaften hatten hingegen ein Plus von bis zu 14,5 Prozent bei nur zwölf Monaten Laufzeit gefordert.

Zu Nachbesserungen bereit
Nach dem Scheitern des ersten Verhandlungstermins hatte die Arbeitgeberseite signalisiert, sie sei zu Nachbesserungen bereit. Daher sei denkbar, dass sich die Tarifparteien nun vor allem bei der Laufzeit entgegenkommen, schreibt "Bloomberg".

Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Beschäftigten der Hamburger Sparkasse (Haspa) zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag aufgerufen. Das Angebot der Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde sah eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent bei Abschluss des neuen Tarifvertrages vor, eine weitere um 2,5 Prozent zum 1. Januar 2026 und eine dritte Anhebung um zwei Prozent zum 1. Januar 2027.

Die Forderungen der Gewerkschaften
Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen für Nachwuchskräfte um 250 Euro. Außerdem fordert die Gewerkschaft die Übertragung des Gehaltsabschlusses auf die Beschäftigten im übertariflich bezahlten Bereich. Darüber hinaus setzt sich Verdi für einen Einstieg in Verhandlungen über eine Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen ein. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr durchsetzen.

Bei den öffentlichen Banken hatten sich die letzten Tarifverhandlungen über sechs Termine hingezogen. Den Arbeitgebern zufolge soll es dieses Mal schneller zu einer Einigung kommen, berichtet "Bloomberg". Der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken gehören laut Webseite derzeit 45 VÖB-Mitgliedsinstitute mit rund 60.000 Beschäftigten an, darunter beispielsweise BayernLB, LBBW und Dekabank. (Bloomberg/am)